
Stellenabbau angekündigt:
Accell will Funktionen in Europa zentralisieren
Letztes Jahr wurde Donald Muir vorübergehend als Chief Transformation Officer von Accell ernannt, der in Zusammenarbeit mit dem neuen CEO von Accell, Jonas Nilsson, in den letzten Monaten den diese Woche angekündigten Transformationsplan ausgearbeitet hat. Interim-CTO Muir hat seine Aufgabe inzwischen abgeschlossen und Accell wieder verlassen. Als Nilsson im März Tjeerd Jegen ablöste (velobiz.de berichtete) , wurde bereits angekündigt, dass der Plan nun bereitstehe und von der Organisation umgesetzt werden könne. Dies soll nun in den kommenden Monaten geschehen. Durch Videobotschaften wurden letzte Woche zunächst international alle Accell-Mitarbeiter auf einer internen Kommunikationsplattform über die bevorstehenden Pläne informiert. Dass Accell-Mitarbeiter über eine Videobotschaft informiert wurden, ist an sich nicht verwunderlich, da diese Kommunikationslinie bereits seit geraumer Zeit angewendet wird. Accell ist schon seit einiger Zeit mit verschiedenen Umbaumaßnahmen beschäftigt, von der Produktion in den Niederlanden und Deutschland bis hin zur Logistik und der Reduzierung von Lagerorten.
Transformation der Accell Group führt zu Stellenabbau
Der nächste Schritt soll sich hauptsächlich auf die europaweite Zentralisierung verschiedener Unternehmensfunktionen konzentrieren. Der Konzern besteht immer noch aus zahlreichen separat operierenden Einheiten, mit eigenen Organisationen in vielen Ländern. „Jetzt müssen wir zu mehr Integration übergehen. Die Funktionen, die zentralisiert werden können, werden weiter zentralisiert, während die operativen Funktionen wie z.B. Verkauf und Händlersupport, lokal bleiben müssen“, sagt Uneke Dekkers, Geschäftsführerin von CFF Communications, die als Pressesprecherin der Accell Group fungiert. „Das bedeutet, dass wir vor allem Büroarbeitsplätze, wie beispielsweise Stabsfunktionen wie Personalwesen, IT oder Finanzen, weiter zentralisieren werden.“
Damit will Accell eine Art Matrixorganisation über die Länder hinweg schaffen, wobei lokal weiterhin jene Dinge getan werden, die für die Fahrradmarken vor Ort wichtig sind. Dies wird unweigerlich zu einem Stellenabbau führen, da man nicht länger in jedem Land und für jede Marke jede Funktion benötigt. Wie viele Arbeitsplätze dadurch verloren gehen werden, könne laut Dekkers nicht gesagt werden. In den Fluren von Accell wird gemutmaßt, dass das Ausmaß so groß sein könnte, dass die Gewerkschaften miteinbezogen werden müssten, was zum Beispiel in den Niederlanden ab 20 Kündigungen gesetztlich vorgeschrieben ist.
Reorganisation soll wenig Auswirkungen für Händler haben
Die Umstrukturierung bedeute laut Dekkers nicht, dass Accell in weniger Ländern aktiv seine werde, sondern dass dort weniger Büros benötigt werden. Accell wolle letztendlich erreichen, dass die Organisation effizienter und weniger komplex wird. „Dann kann man schneller agieren und natürlich führt das auch zu Kosteneinsparungen, die gut für das Unternehmen sind“, erkennt Dekkers an, die angibt, dass es vor allem um Büroarbeitsplätze und unterstützende Funktionen geht. Die Transformation werde wenig Auswirkungen auf Händler haben. „Die Herausforderung besteht darin, weiterhin das zu tun, was man getan hat, ohne dass die Händler darunter leiden und dass wir alles beibehalten können, was wir jetzt schon tun. Wir werden mit weniger Menschen die gleichen Dinge tun müssen, indem wir anders und effizienter arbeiten“, so Dekkers. „Natürlich hat dieser Schritt im Prozess große Auswirkungen auf die Organisation. Gleichzeitig wird die Wettbewerbsposition von Accell dadurch gestärkt und es bietet die Möglichkeit, wieder in die Dinge zu investieren, in denen Accell wirklich den Unterschied machen kann.“
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