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Die Taipei Cycle Show lud im Nangang Exhibition Center in eine neue Halle ein.
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Taipei Cycle Show

Anzeichen der Besserung

Die Besucher- und Ausstellerzahlen zeigten es deutlich: Der Versuch der Handelskammer Taiwans (Taitra), die Taipei Cycle Show (TCS) im Herbst statt im Frühjahr zu veranstalten, war kein Erfolg. Taitra reagierte und rückte den Termin 2019 wieder auf März. Dies zeigte zwar den gewünschten Effekt – die Besucherzahlen nehmen laut den Organisatoren wieder zu – aber zu alter Stärke muss die Messe erst wieder finden.

Die Taipei Cycle Show lud im Nangang Exhibition Center in eine neue Halle ein.Die Schlange am Garminstand war besonders lang.Ein Rollensprint-Duell gehörte mit zum Messeprogramm.

Trotz der kurzen Zeitspanne von nur einem halben Jahr zwischen der dies- und der letztjährigen Austragung, kamen wieder mehr Besucher zur TCS: Von den insgesamt 17000 stammten rund 5600 aus dem Ausland. Das sind fast 700 (oder 14 Prozent) mehr als 2018. Dazu kommen gut 11400 aus dem Inland, was einer Zunahme von knapp 2500 (oder 27 Prozent) entspricht. Im Vergleich zu 2017 zählte die Taitra noch immer rund ein Viertel weniger ausländische, beziehungsweise ein Fünftel weniger inländische Besucher. Trotzdem: Aus Sicht der Organisatoren lassen sich diese Besucherzahlen wohl als erfolgreiche Schadensbegrenzung werten.

Stabile Ausstellerzahl, namhafter Rückkehrer

Mit knapp 1140 ist die Anzahl Aussteller praktisch gleich wie im letzten Herbst. Dies ist wohl vor allem damit erklärbar, dass die Markenhersteller ihre angestammten Ausstellungsplätze nicht verlieren wollten. Erfreulich ist für die Messemacher sicherlich die Rückkehr von Sram – nachdem der US-Komponentenhersteller im letzten Jahr wegen der terminlichen Nähe zur OEM-Messe Taichung Bike Week auf die TCS verzichtet hatte – wenn auch mit deutlich kleinerem Auftritt als gewöhnlich und mit Fokus auf den neuen drahtlosen „AXS“-Komponenten.

Ein deutlicher Besucher- und Ausstellerrückgang zeigte sich hingegen am Demo Day am Dienstag vor Messestart, wo rund 150 Interessierte sowie ein Drittel weniger Aussteller verzeichnet wurden als im Vorjahr. Bei zwei Messen innert knapp sechs Monaten mit dem gleichem Modelljahrgang war aber auch nicht viel anderes zu erwarten.

Positive Rückmeldungen von Herstellern

Trotz allem kann der eine oder andere Aussteller dem geringen Besucherandrang auch Gutes abgewinnen: „Meine Agenda war voll mit Terminen. Weil die Besucherzahlen noch nicht wieder auf dem Niveau von 2017 waren, wurden wir bei den zahlreichen Meetings nicht gestört und konnten effizient arbeiten“, zeigt sich etwa Volker Dohrmann, Brand und Marketing Manager der Stevens Vertriebs GmbH, nicht unglücklich.

Grundsätzlich ist man auf Seiten der Aussteller über den Entscheid erleichtert, die Messe wieder an ihrem angestammten Termin auszutragen. Stellvertretend sagt Martin Vogt, Geschäftsführer von Marwi Europe: „Wir sind sehr zufrieden mit der Entscheidung der Taitra, die Taipei Cycle Show wieder zurück auf ihre traditionelle Position innerhalb des Terminkalenders der Fahrradindustrie zu legen. Er ist unverzichtbar für unsere langfristige strategische Planung und genauso für unsere Vertriebspartner und Kunden.“ Liegt das Datum doch fast genau zwischen der letzten, beziehungsweise der nächsten Eurobike – und damit für die Hersteller und ihren Zulieferern zeitlich gerade richtig, um nach einem Halbjahr Markterfahrung mit den neuen Produkten gegebenenfalls an den Stellschrauben zu drehen. So will Taitra laut Ethan Liu, Projekt Manager Taipei Cycle, denn auch am Märztermin festhalten. Und das „für die nächsten fünf bis zehn Jahre“.

Neue Halle löst Platzprobleme

Erfreulich für alle Beteiligten war, dass die Halle 2 des Nangang Exhibition Centers (NEX2) zwischenzeitlich fertiggestellt wurde und erstmals für die Ausstellung zur Verfügung stand. Der Bau beeindruckte mit seinen acht, beziehungsweise zwölf Meter Höhenunterschied zwischen versiegeltem Betonboden und Decke. Dank dieser gab es genug Platz für alle Aussteller, die bei früheren Austragungen der TCS im rund dreißig Minuten entfernten Taiwan World Trade Center untergebracht waren. Dankbar sind auch die vielen und modernen sanitären Anlagen in der neuen Halle. Wer allerdings von dieser in die Halle 1 will, sollte wegen der knappen Anzahl Aufzüge und der langsamen Rolltreppe genug Zeit einplanen. Dasselbe gilt für das Mittagessen: Engpässe beim Messe-Catering verunmöglichen eine Verpflegung in Kürze.

4. April 2019 von Dominic Redli

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