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Fachmesse in Österreich

„Austria on Bike“ hat bei Besucherzuspruch noch Luft nach oben

Es war alles angerichtet: Bestes Wetter für eine Outdoor-Veranstaltung, umfangreiche Testmöglichkeiten im Bikepark gepaart mit verschiedenen Schulungsformaten. Das Konzept der „Austria on Bike“ ist stimmig – und hätte deutlich mehr Zulauf von Fachbesuchern verdient.

Austria on Bike

Bei der 2. Ausgabe der „Austria on Bike“ hatten die Organisatoren von der ARGE Fahrrad mit Sprecher Hans-Jürgen Schoder an der Spitze, im Vergleich zur durchaus gelungenen Premierenveranstaltung im vergangenen Jahr velobiz.de berichtete an einigen Stellen gefeilt.

Mit ausgebauten Testmöglichkeiten und verschiedenen Schulungsangeboten wurde das Programm nochmals aufgepeppt und attraktiv gestaltet. Im Vergleich zum Vorjahr, wo der Messeauftakt buchstäblich ins Wasser fiel, spielte das Wetter diesmal mit, sodass sich Leogang als passender Austragungsort im schönsten Spätsommer präsentierte.

Beste Voraussetzungen also für einen Branchentreff mit intensiven Austauschmöglichkeiten zwischen österreichischer Fahrradindustrie und Handel – und dies gepaart mit umfangreichen Testmöglichkeiten. Nach drei Messetagen zieht Hans-Jürgen Schoder ein positives Resümee: „Klassische Ordermessen spiegeln nicht mehr den Bedarf der Branche wider. Deshalb setzen wir mit Austria on Bike bewusst auf ein Format, bei dem Netzwerk-, Schulungs- und Testmöglichkeiten im Vordergrund stehen. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir die Markenvielfalt erhöht, das Angebot an Vorträgen erweitert und Neuheiten eingeführt, wie beispielsweise das Händlerforum, bei dem der gezielte Austausch von Handel und Industrie gefördert wird. Dafür haben wir durchwegs positives Feedback von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bekommen.“

Gleichwohl muss festgestellt werden, und viele Aussteller haben dies im Gespräch mit velobiz.de durchklingen lassen, dass man sich insgesamt schon deutlich mehr Zuspruch und Besucherfrequenz an den drei Messetagen gewünscht hätte. „Aber wir können die Fachhändler nicht hertragen“, erklärt ein Aussteller gegenüber velobiz.de. Genaue Zahlen, wieviele Fachhändler die Veranstaltung in diesem Jahr besucht haben, liegen bislang noch nicht vor.

Bike-Leasing und Fördertöpfe

Viel wurde dennoch über die Gründe spekuliert, warum die Einladung zum Branchentreff dann doch vielfach ins Leere lief. Genannt wurde die zeitaufwendige Erreichbarkeit des Standortes gerade von Ostösterreich aus oder die immer noch angespannte Situation, mit der auch der österreichische Fachhandel aktuell zu kämpfen hat – auch wenn laut ARGE Fahrrad nach dem Start ins neue Jahr mit hohen Lagerbeständen sich die Lager nun wieder lüften.

Als Rettungsanker für das laufende Jahr werden steuerliche Vorteile und Förderungen genannt, allen voran das Bike-Leasing, das immer stärker in Österreich an Fahrt aufnimmt. „Wegen der steuerlichen Vorteile sind Dienstfahrräder im Schnitt bis zu 30 Prozent günstiger“, erklärt Michael Nendwich, Sprecher des Sportartikelhandels in der Wirtschaftskammer Österreich und Geschäftsführer des VSSÖ. „Das führt dazu, dass deutlich mehr E-Bikes mit hochwertiger und umfassender Ausstattung gekauft werden.“

Ein anderer Zugang ist die Förderoffensive des Klimaschutzministeriums gemeinsam mit dem Sport- und Fahrradfachhandel. 2023 wurden bereits 9.300 Förderungen für Fahrräder beantragt, darunter mehr als 4.800 Anträge für E-Bikes, rund 2.500 Anträge für Transporträder und rund 2.000 Anträge für Falträder. „Heuer werden zum ersten Mal auch Falträder gefördert“, so Nendwich. „Mit 1. August sind bereits so viele Förderantrage eingegangen, wie wir erst bis 2024 erwartet hätten. Das spricht für den vielfältigen Einsatz von Falträdern für die sogenannte letzte Meile.“

Halbjahreszahlen für den österreichischen Markt, der sich im vergangenen Jahr noch auf einem Höhenflug befand velobiz.de berichtete , wurden anlässlich der Austria on Bike nicht veröffentlicht.

18. September 2023 von Jürgen Wetzstein

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