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Interview - VSSÖ/ARGE Fahrrad

Das bleibt!

Der VSSÖ und die dort angesiedelte ARGE Fahrrad engagieren sich verbandsseitig für die Belange des Themas Fahrrad und vertreten die Interessen der Sport- und Fahrradbranche in Österreich gegenüber politischen Entscheidungsträgern. Eine weitere Herzensangelegenheit ist die Etablierung einer österreichischen Fahrradfachmesse. Hier startet die ARGE Fahrrad einen neuen Anlauf mit einem neuen Konzept in Salzburg. VSSÖ-Geschäftsführer Michael Nendwich und ARGE Sprecher Hans-Jürgen Schoder, gleichzeitig CEO von Großhändler Paul Lange Austria, erklären im Interview, wie es aktuell in der politischen Arbeit läuft und warum es auch weiterhin in Österreich eine Fahrradmesse geben muss.

Österreich hat auf politischer Ebene eine unruhige Zeit hinter sich. Wie sieht es unter der aktuellen Regierung in puncto Förderung der Fahrradmobilität aus? Welche Impulse sind von dort zu erwarten?
Hans-Jürgen Schoder: Ich hoffe, dass der eingeschlagene Weg fortgesetzt wird.
Michael Nendwich: Vor allem die Nischen wie Transport- und Faltrad müssen weiter gefördert werden. Wir haben gesehen, welchen Impact und Erfolg das hat. Und das hat nicht nur eine Wertschöpfungskomponente, sondern vor allem auch im urbanen Bereich mit Nachhaltigkeit und Mobilitätswende zu tun, wo wir jeden Rückenwind brauchen, den wir
kriegen können.

Inwieweit gelingt es dem VSSÖ bzw. der ARGE Fahrrad, hier Einfluss zu nehmen?
Schoder: Wir sind hier bis dato sehr nahe dran gewesen und hatten einen »Sessel am Tisch«. Inwieweit sich das ändert oder gleich bleibt, das wird sich zeigen.
Nendwich: Wir bleiben sehr proaktiv und suchen mit den Verantwortlichen laufend das bilaterale Gespräch, informieren und klären auf. Das werden wir auch künftig als VSSÖ und ARGE Fahrrad intensiv tun.

Die ARGE Fahrrad hat sich zuletzt nach außen hin deutlich moderner und sichtbarer aufgestellt. Welche Schritte sind darüber hinaus noch geplant?
Schoder: Diesen Weg setzen wir weiter fort. Wir haben weitere gute und spannende Projekte in der Pipeline oder bereits in der Umsetzung, wie zum Beispiel die Gründung der ARGE Fahrradfachhandel, eine Vertretung für den unabhängigen Fachhandel. Sprecher ist Tom Streicher, ein Händler in Seewalchen am Attersee mit starken Ambitionen, um die Qualität des Fachhandels weiterzuentwickeln.
Nendwich: Wir forcieren die Kooperation mit dem Fachhandel, aber auch die Stärkung der B2B-Plattform wie der Austria on Bike sind entscheidend und ganz oben auf unserer Agenda. Wir wollen ein verlässlicher, proaktiver, sichtbarer und starker Partner und Interessensvertreter für unsere Mitglieder sein und ihnen einen klaren Nutzen und Mehrwert bringen.

_Michael Nendwich (oben) und Hans-Jürgen Schoder sind Experten in Sachen Sport- und Fahrradbusiness in Österreich. _

Die ARGE Fahrrad hat nach einem Jahr Messepause ein neues Konzept präsentiert. Warum hat der charmante Ansatz in Leogang keine Zukunft mehr?
Schoder: Unser Anspruch ist es, möglichst den gesamten Markt mit einer Leistungsschau abzubilden. Leogang war zu dieser Zeit die beste Lösung. Wir möchten uns weiterentwickeln, holen auch immer wieder ganz intensiv das Feedback von Industrie und Handel ein. Somit kehren wir wieder zurück zum klassischen Messeformat: »Meet and Greet« zum Erfahrungsaustausch und mit Ordermöglichkeit.
Nendwich: Die Zeiten waren turbulent und normalisieren sich aber jetzt wieder. Aus diesem Grund wird das Thema Präsentation der Kollektion und Order wieder mehr in den Fokus kommen.

Was hat für eine Rückkehr nach Salzburg gesprochen?
Schoder: Das Motto ist »Back to the roots«, ein bodenständiges Format für Aussteller und Besucher. Und die Heimat des VSSÖ in Bergheim mit der Brandboxx aufgrund ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mit zahlreichen Messen bieten sich perfekt an. Und nicht zuletzt liegt der Standort Salzburg/Bergheim verkehrs- und infrastrukturmäßig ideal, darüber hinaus, kommen auch Händler aus Bayern gerne dahin.
Nendwich: Der Standort Salzburg ist perfekt und in der Brandboxx sind schon sehr viele Marken vor Ort.

Mit welchen konzeptionellen Änderungen will man den österreichischen Fachhandel zum Besuch von Austria on Bike bewegen?
Schoder: Wie gesagt, mit »Meet and Greet« zum Erfahrungsaustausch mit Ordermöglichkeit. Ich denke, der Handel wird heuer tendenziell später ordern, somit ist der Termin Anfang September ideal.
Nendwich: Das Wichtigste wird der spannende Markenmix sein und hier haben wir bereits Zusagen von den größten und wichtigsten Marken. Aus heutiger Sicht werden wir die gesamte Fläche belegen können. Zusätzlich soll es eine Masterclass für Händler geben.

Falls der Erfolg ausbleiben sollte, müsste man sich dann nicht auch die Frage stellen, ob die österreichische Fahrradbranche überhaupt eine eigene Fachmesse braucht?
Schoder: Nein, so sehe ich das nicht. Es ist eine Möglichkeit für alle Marktteilnehmer, dies zu nutzen; wer dabei ist, ist dabei, wer nicht dabei ist, ist nicht dabei. Ganz pragmatisch. Es gibt Marken, die werden das gerne nutzen, KTM, Simplon, Funbike und Paul Lange Austria haben bereits zugesagt, ich denke, das wird sich
zu einem Sog entwickeln.
Nendwich: Klares Nein! Order wird auch in Zukunft wieder wichtiger werden und der Austausch in der Branche genauso. Das bleibt!

28. Juli 2025 von Jürgen Wetzstein

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