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Das Virus hat das Land weiterhin im Griff.
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Neue Maßnahmen ab 11. Januar

Corona-Lockdown trifft Einzelhandel weiterhin hart

Der harte Lockdown wird über den 10. Januar hinaus verlängert. Zudem soll die Bewegungsfreiheit in Hotspots eingeschränkt werden. Schwere Zeiten weiterhin für den Non-Food-Einzelhandel. Der Handelsverband Deutschland ist alarmiert.

Vorneweg: Für das Fahrradhandel ändert sich nach bezüglich der seit Dezember geltenden Schließungs-Anordnungen velobiz.de berichtete nicht viel. Fahrradwerkstätten dürfen weiterhin geöffnet bleiben und auch der damit verbundene Teileverkauf ist erlaubt. Neu ist für Hotspots (über 200 neue Infektionsfälle in 7 Tagen auf 100.000 Einwohner), dass die Bewegungsfreiheit für Bewohner auf einen Umkreis von 15 Kilometern beschränkt ist. Das gilt dann wohl auch für die Fahrt zum Fahrradhändler, um ein Rad zur Reparatur abzugeben bzw. abzuholen oder auch um Waren die via Click & Collect bezogen wurden in Empfang zu nehmen.

HDE stellt Forderungen auf

Angesichts der heutigen Beschlüsse zu einer Verlängerung des Lockdowns im Non-Food-Handel fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) einen klaren Fahrplan zur Wiedereröffnung der Geschäfte und eine Anpassung der staatlichen Hilfen. Außerdem sollte die Einschränkung der Bewegungsfreiheit in Hotspots auf einen Umkreis von 15km rund um den Wohnort nicht für den Einkauf sowie Click & Collect gelten.

Keinerlei Perspektive

„Den Lockdown einfach nur zu verlängern und keinerlei Perspektiven oder Pläne für eine Wiedereröffnung der Geschäfte zu präsentieren, ist zu wenig. Die geschlossenen Handelsunternehmen brauchen jetzt klare Aussagen, unter welchen Bedingungen sie wann ihren Betrieb wieder aufnehmen können“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Derzeit sei nicht eindeutig geklärt, bei welchen Corona-Zahlen und Inzidenzwerten mit einer Lockerung für den Einzelhandel gerechnet werden könne. Die Handelsunternehmer aber müssten entscheiden, ob sie Ware bestellen und Marketingmaßnahmen planen. Dafür bräuchten sie zumindest eine einigermaßen zuverlässige Grundlage.

Zudem moniert der HDE, dass die staatlichen Hilfen auch weiterhin für viele notleidende Händler keine wirksame Unterstützung bringen. „Für den Handel steht die schnelle Eindämmung der Pandemie an erster Stelle. Wenn die Politik dazu aber den Non-Food-Handel schließt, dann muss sie auch die entstehenden wirtschaftlichen Schäden abfedern. Da muss der Bundesfinanzminister Wort halten“, so Genth weiter. Große Teile einer Branche in den künstlichen Winterschlaf zu schicken, ohne gleichzeitig für entsprechende Notunterstützung zu sorgen, sei extrem kurzsichtig. Die aktuell verfügbaren und angekündigten Überbrückungshilfen seien für den Einzelhandel nicht passend. Zudem kommt selbst das bereits zugesagte Geld gar nicht oder zu spät an. Der Einzelhandel insgesamt erhielt im vergangenen Jahr 2020 Überbrückungshilfen in Höhe von 90 Millionen Euro. Der vom Lockdown betroffene Nonfood-Handel aber verzeichnete im selben Zeitraum 36 Milliarden Euro Umsatzminus durch die Pandemie und die damit verbundenen Schließungen. Die staatlichen Hilfen reichten dabei nicht einmal annähernd für die Begleichung der Fixkosten. Denn diese lagen bei den betroffenen Händlern gleichzeitig bei rund zwölf Milliarden Euro. „Der Bundesfinanzminister muss sich jetzt bewegen. Wenn die Hilfen nicht angepasst werden, gibt es für viele Händler keine Zukunft mehr. Es zeichnet sich eine Pleitewelle ab, wie wir sie noch nicht erlebt haben“, so Genth weiter.

Für die Nutzung von Click & Collect und den Einkauf im Lebensmitteleinzelhandel drängt der HDE darauf, Ausnahmen bei den Mobilitätsbeschränkungen in Hotspots festzulegen. Ansonsten nehme man vielen geschlossenen Händlern eine der letzten Möglichkeiten, wenigstens noch einigen Umsatz zu erzielen. Zudem werde dem Lebensmittelhandel damit die Versorgung der Bevölkerung unnötig erschwert.

7. Januar 2021 von Jürgen Wetzstein

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