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Das Wachstum wird ungleich verteilt.
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VDZ zur Saison 2019:

Das Wachstum bringt nicht nur Gewinner

Das Jahr 2019 war ein sehr positives Jahr für den Fahrradfachhandel. Zu diesem Resümee kommt auch der Verband des Deutschen Zweiradhandels e.V., der rund 750 Fahrradfachhändler vertritt. Allerdings, so die Einschränkung des VDZ, hätten nicht alle Unternehmen von der außergewöhnlichen Branchenkonjunktur profitieren können. Warum das aus Sicht des VDZ so ist.

Laut den vorliegenden Marktdaten des VDZ liegt der Fahrradhandel gegenüber dem Jahr 2018 deutlich im Plus. Im Bereich Fahrrad insgesamt spricht der VDZ von einem Umsatzplus von 15 %. Umsatzmotor waren die E-Bikeumsätze (plus 30 %), aber auch die Bereiche Bekleidung/Helme/Zubehör/Teile haben zugelegt (plus 8 %) genauso wie der Umsatz in der Werkstatt (plus 11 %).

Das Umsatzwachstum ist dabei offenbar ungleich in der Fachhandelslandschaft verteilt. „Die bereits letztjährig zu beobachtende unterschiedliche Entwicklung nach Betriebstypen und Geschäftsflächen setzt sich weiter fort. Benachteiligt sind hierbei kleine Geschäftsflächen gegenüber Fachmärkten und anderen Großflächenanbieter mit entsprechenden Lagerkapazitäten“, heißt es vom VDZ.

Zwei Ursachen hat der VDZ bislang für diese Entwicklungen ausgemacht: „Der Umsatztreiber Nr. 1 ist im stark wachsenden Leasingbereich zu erkennen. Zweiter Erfolgsfaktor wird in der Warenverfügbarkeit der größeren Unternehmen gesehen. Beide Faktoren begünstigen eher größere Betriebe.“ Weitere Wachstumsfaktoren seien ein stärker wahrnehmbares Markenbewusstsein der Endverbraucher und die technischen Weiterentwicklungen insbesondere im E-Bike-Bereich. Gleichzeitig stellt der VDZ fest, dass das für den stationären Fachhandel herausfordernde Thema Internethandel durch das steigende Marktvolumen in den Hintergrund gedrängt werde. Gleichwohl habe der Internethandel selbst wiederum stark zulegen können.

Höherer administrativer Aufwand

In Bezug auf die steigenden Umsatzanteile, die Händler mit Leasing-Rädern erzielen, verweist der VDZ auch auf den erhöhten administrativen Aufwand, mit dem der Fachhandel sich auseinanderzusetzen habe. Dazu heißt es vom VDZ: „Um sich noch mit der Vielzahl der Leasingagenturen und deren unterschiedlichen Konditionen und Abwicklungen auszukennen, bedarf es eines aktuellen Informations-Marketing. Dies gilt nicht nur für den Absatzbereich, sondern insbesondere für die Werkstätten, die bei der Reparaturannahme die Entscheidung treffen müssen, in welchem Umfang Reparaturen und Inspektionen bei den jeweiligen Leasingagenturen beinhaltet sind. Darüber hinaus erfordern die nachfolgenden Abwicklungen ein erhöhtes Arbeitsaufkommen. Die zum Teil erhobenen Gebühren der Leasingagenturen wirken sich negativ auf das Jahresbetriebsergebnis aus. Auch Restwertabrechnung und Rückgabe der geleasten Räder führen zu zusätzlichem Aufwand.“ Wobei der VDZ hier einschränkend erklärt, dass offenbar nur ein kleiner Teil der Leasing-Räder tatsächlich zurückgegeben wird.

Werkstatt gefordert

Und auf eine weitere Entwicklung weist der VDZ in seinem Jahresrückblick hin: Das Thema ‚Werkstatt‘ nimmt wachsenden Raum ein, auch aufgrund der immer anspruchsvolleren Produkte und dem technischen Fortschritt, der hohe Anforderungen an Händler und Mitarbeiter stelle. Hinzu kommt ein steigender Platzbedarf für fertige bzw. unfertige Reparaturen sowie durch erhöhte Anforderungen bei der Reparaturannahme. Investitionen in moderne und organisatorisch optimierte Laden- und Werkstatteinrichtungen werde daher öfter nötig, was den Finanzbedarf im Fahrradhandel stetig ansteigen lasse.

12. März 2020 von Jürgen Wetzstein
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