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Foto: Zweirad-Industrie-Verband - Burkhard Stork
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Aktuelle ZIV-Zahlen zur Eurobike

Der kränkelnde Patient kommt langsam wieder zu Kräften

Die Zahlen zeigen wieder in die richtige Richtung, die Talsohle ist offenbar durchschritten. Das lässt sich aus den soeben veröffentlichten Zahlen der deutschen Fahrradbranche für das erste Quartal 2025 herauslesen. Warum es trotzdem angebracht ist, die Bodenhaftung zu bewahren.

Die vom ZIV heute veröffentlichten Zahlen geben Grund zur Hoffnung auf wieder bessere Zeiten. Von einer Euphorie ist man in der Branche jedoch noch weit entfernt, das wurde auch bei der Wirtschaftspressekonferenz zum Auftakt der Eurobike in Frankfurt am Main deutlich. Die Markterholung zieht sich und dauert länger an, als man sich ursprünglich erhofft hatte. Dies machte auch ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork deutlich: „Aktuell mischt sich im Fahrradmarkt verbesserte Stimmung mit anhaltender wirtschaftlicher Bodenhaftung, das gilt sowohl für die Fahrradindustrie als auch im Handel mit Fahrrädern, Fahrradteilen und Fahrradzubehör“, so Geschäftsführer Burkhard Stork. „Wir sehen viele Anzeichen für eine Normalisierung der Geschäfte unserer Branche ab dem Jahr 2026. Aktuell gilt aber, die wachsenden Umsätze mit etwas Vorsicht zu betrachten“.

Erste Zahlen für 2025

Laut ZIV sind die Verkäufe an die Endkunden im deutschen Fahrradmarkt im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Bis Ende März wurden 385.000 Fahrräder (Q1 2024: 350.000) verkauft, was ein Wachstum von 10 % im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres ergibt. Der Verkauf von E-Bikes stieg um rund 11 % gegenüber dem Vorjahr auf 500.000 Fahrzeuge (Q1 2024: 450.000). Damit ergibt sich ein Gesamtplus von knapp 11 % im Verkauf von Fahrrädern und E-Bikes auf 885.000 Fahrzeuge im ersten Quartal des Jahres 2025 (Q1 2024: 800.000). Da laut ZIV in den Monaten April und Mai wieder etwas schwächer verkauft wurde, reduziert sich das Plus zum Vorjahr auf etwa 5 %, betrachtet man das gesamte Frühjahr bis Ende Mai. Die gute Nachricht: Der gute Verkauf der vergangenen Monate habe den Lagerbestand gerade im Handel, aber auch in der Industrie, weiter gesenkt.

Produktionszahlen

Die Produktion der deutschen Herstellerfirmen von E-Bikes lag laut ZIV im ersten Quartal 2025 bei rund 520.000 Fahrzeugen und damit knapp 16 % über dem Vorjahresniveau. Die Produktion von Fahrrädern lag im selben Zeitraum bei 240.000 Fahrzeugen und damit knapp 10 % über dem Vorjahr. Die Gesamtproduktion von Fahrrädern und E-Bikes lag somit bei 760.000 Fahrrädern und E-Bikes und damit knapp 13,5 % über dem Wert im selben Vorjahreszeitraum (Q1 2024: 670.000). „Auch hier gilt: Die ersten drei Monate eines Jahres eignen sich nur bedingt als Indikator für eine Jahresprognose, da in diesem Zeitraum in der Regel für die Saison vorproduziert wird“, betont Burkhard Stork. „Aber die Prognose zu einem leichten Plus gegen Vorjahr bleibt auch hier bestehen. Wir sind durch die Talsohle durch.“

Export

Im ersten Quartal 2025 sind rund 182.000 Fahrräder aus Deutschland exportiert worden, knapp 25 % mehr als Vorjahreszeitraum des Jahres 2024 (146.000 Stück). Bei den E-Bikes stiegen die Exporte ebenfalls: 156.000 E-Bikes wurden exportiert, knapp 7 % mehr als im Vorjahreszeitraum (146.000). Insgesamt stieg der Export von Fahrrädern und E-Bikes um rund 16 % (338.000) gegenüber dem ersten Quartal im Vorjahr (292.000).

Im ersten Quartal 2025 wurden 439.000 Fahrräder und 202.000 E-Bikes importiert. Das ist ein Plus von rund 30 % bzw. 24 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Fahrräder: 339.000; E-Bikes: 163.000). Insgesamt ist der Import im ersten Quartal 2025 demnach um knapp 28 % (640.000) im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Ausblick

Der ZIV rechnet auch für das laufende Jahr noch mit einer angespannten Lage für Hersteller- und Handelsunternehmen von Fahrrädern und E-Bikes, Fahrradteilen und Fahrradzubehör. «Wir bleiben auf Kurs hin zu einer Normalisierung im Fahrradmarkt. Ab 2026 sehen wir Licht am Ende des Tunnels und damit deutliche Anzeichen für ein Ende der schwierigen Phase», so Burkhard Stork.
Gleichzeitig betonte Stork, dass das Vorjahr 2024 im Vergleichszeitraum sehr schwach gewesen sei, daher bewerte man die zweistelligen Wachstumszahlen noch nicht als Zeichen der Normalisierung des Marktes. Die Monate April und Mai 2025 konnten die zu Jahresbeginn stark erhoffte Markterholung nicht weiter fortsetzen, weshalb der ZIV die Frühjahrstendenz mit leicht positiv angibt.

Dienstag um 11:09 von Jürgen Wetzstein

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