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Foto: Jennifer Fey
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Aktionswochen starten

Deutschland hinkt bei kinderfreundlicher Mobilität hinterher

Eine neue europäische Studie des Clean Cities Netzwerks zeigt: Deutsche Städte sind nicht auf Kinder eingestellt – und hinken bei der Verkehrswende hinterher. Es starten Aktionswochen, um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen

Da ist noch viel Luft nach oben in Deutschland: Schulstraßen sind die Ausnahme, sichere Schulwege fehlen, Tempo 30 und geschützte Radwege sind selten. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls die neue europäische Studie des Clean Cities Netzwerks (Download hier) .

Die Forschung belegt: Kinderfreundliche Städte schaffen mehr Lebensqualität für alle. Das Städteranking 2025 zu kinderfreundlicher Mobilität vergleicht 36 europäische Städte und bewertet, inwiefern Kindern Vorrang bei der Mobilitätsplanung eingeräumt wird. Grundlage sind die oben genannten drei Schlüsselindikatoren, die mit Empfehlungen der EU-Kommission und UNICEF übereinstimmen. Für Deutschland wurden die Städte München (Platz 12.), Berlin (15.), Köln (17.) und Hamburg (18.) untersucht. Das Fazit: In allen drei Kategorien besteht deutlicher Nachholbedarf. Paris schneidet in allen Kategorien gut ab. London ist führend bei der Zahl der Schulstraßen vor Grundschulen und Helsinki verfügt neben Paris über besonders viele geschützte Radwege.

Diese Städte machen vor, wie klare politische Ziele und mutige Entscheidungen mit niedrigschwelligen Maßnahmen zu schnellen Veränderungen führen.
Wasilis von Rauch, Geschäftsführer von Zukunft Fahrrad, kommentiert: „Es ist offensichtlich für alle, die sich im öffentlichen Raum bewegen – aber für evidenzbasierte politische Entscheidungen braucht es Studien die zeigen, welche Maßnahmen Kinder sicher durch die Stadt bringen. Davon profitieren alle Verkehrsteilnehmenden. Und für die Fahrradwirtschaft ist klar: Wer heute sicher und gern Rad fährt, bleibt auch morgen mobil – das stärkt nachhaltige Märkte und sorgt für zukunftsfähige Mobilität.“

Im Rahmen der Aktionswochen "Straßen sind für alle da" mit Kidical Mass Fahrraddemos, Schulstraßenaktionen und Fahrradbussen/Bicibus wird vom 5. bis 25. Mai bundes- und europaweit für Verbesserungen demonstriert. Gefordert werden Straßen, die sich an den Bedürfnissen von Kindern orientieren – und damit das Leben für alle Generationen lebenswerter machen.

Simone Kraus, Sprecherin des Kidical Mass Aktionsbündnisses, sagt: „Wir stellen keine absurden Forderungen. Seit Jahren richten wir den Fokus auf eine Verkehrswende mit dem Maßstab Kind: Schulstraßen, Tempo 30, sichere Radwege. Das ist ein Gewinn für alle Generationen! Es ist großartig, dass die Studie genau diesen Zusammenhang mit Daten belegt. Jetzt heißt es für die deutschen Städte: Von den europäischen Vorbildern lernen, Mut zur Veränderung zeigen und endlich loslegen!“

Mittwoch um 09:57 von Jürgen Wetzstein

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