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Diskussion um neue E-Bike-Regulierung

DJI übt harsche Kritik an seinen Mitbewerbern

Nachdem der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) jüngst seine Vorstellung einer künftigen E-Bike-Regulierung vorgestellt hat (velobiz.de berichtete) , stand in Branchendiskussionen schnell der Vorwurf im Raum, dass damit vor allem etablierte E-Bike-Ausrüster vor neuen Mitbewerbern geschützt werden sollen. Wie etwa den chinesischen Anbieter DJI, dessen E-Bike-System Avinox in Fachkreisen ein großes Marktpotenzial zugesprochen wird. Nun hat sich DJI in der Sache mit harscher Kritik an den Mitbewerbern selbst zu Wort gemeldet.

In einer kürzlich versendeten Pressemitteilung lässt DJI verlautbaren: "Die vorgeschlagene Beschränkung auf 750 W scheint keine klare theoretische Grundlage zu haben, die erklärt, warum gerade dieses spezifische Limit gewählt wurde. Wir glauben, dass es für die Branche unerlässlich ist, umfassendere und gründlichere Diskussionen zu führen, um einen angemessenen Leistungsgrenzwert festzulegen." So würden bei dem vorgeschlagenen Wert beispielsweise jene Anwender "übersehen", die wegen Behinderungen oder höherem Körpergewicht aber auch als Nutzer von Lastenrädern eine verstärkte Unterstützung benötigen. Im MTB-Segment wiederum sei es wichtig, für unterschiedliche situative Anforderungen "anpassungsfähigere Lösungen bereitzustellen", also beispielsweise mit mehr Leistung beim Anfahren oder beim Bergauffahren.

Recht deutliche Kritik übt DJI in seiner Pressemitteilung auch am Geschäftsgebahren seiner Mitbewerber: "Es ist entscheidend, kritisch gegenüber bestimmten Praktiken innerhalb der Branche zu bleiben, die die Bedürfnisse der Nutzer ausnutzen, wobei bestimmte Hersteller ihre Produkte durch die Einführung von abonnementbasierten Gebühren oder das Angebot überlegener Leistung oder Funktionen ausschließlich für Premium-Modelle differenzieren, obwohl die Hardware-Komponenten identisch sind. Sie profitieren hauptsächlich durch Software-Beschränkungen. Dies unterstreicht die kritische Bedeutung, echte Nutzerbedürfnisse zu priorisieren und Transparenz bei den Produktangeboten zu wahren."

Gleichwohl will DJI wohl keinen Zweifel aufkommen lassen, dass sich das Unternehmen ggf. neuen EU-Regeln unterwerfen und seine bereits im Markt befindlichen Systeme dann anpassen werde: "Wir beobachten die EU-Vorschriften genau und verpflichten uns, die festgelegten Richtlinien einzuhalten. Wir sind auch bestrebt, unseren Nutzern Unterstützung im Hinblick auf etwaige regulatorische Änderungen zu bieten, die unsere Produkte betreffen könnten. Sollten solche Umstände eintreten, werden wir sicherstellen, dass unsere Endnutzer und OEM-Fahrradmarken Zugang zu den notwendigen Ressourcen und Anleitungen für Anpassungen haben", heißt es von DJI.

Dass dies nicht nur eine theoretische Frage ist, zeigt das gleichzeitig mit der Pressemitteilung angekündigte Firmware-Update für das Avinox-System von DJI. Dieses erhöht künftig die maximale Leistung im Turbo-Modus von bisher 850 Watt auf künftig 1000 Watt.

Donnerstag um 06:41 von Markus Fritsch

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