European Declaration on Cycling unterzeichnet:
Ein Meilenstein für den Radverkehr in Europa
Ein erster Vorschlag für die Radverkehrsdeklaration wurde im Oktober von der EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean präsentiert worden velobiz.de berichtete . Nun ist die European Cycling Declaration beschlossene Sache. Sie wurde gestern bei einer informellen Ratstagung von den 27 Verkehrsministern und -Ministerinnen unterzeichnet. Auch für die Industrie dürfte mit positiven Folgen dieser Entscheidung zu rechnen sein. „Wenn Sie neue Fahrradinfrastruktur entwickeln, schaffen Sie neue Märkte“, sagte Tony Grimaldi, Präsident von Cycling Industries Europe bei einer Keynote für die Politikerinnen und Politikern. Der Verband wertet die EDC als Meilenstein und sagt, dass Radverkehr durch die Erklärung als strategische Priorität anerkannt werde. Der Verband wertet die EDC auch als seinen eigenen Erfolg und ist besonders stolz, dass Tony Grimaldi in einer Sprecherrolle an dem Event teilnehmen konnte.
Eine Million Jobs in 2030
Grimaldi sprach in seiner Keynote vom transformativen Potenzial des Radfahrens. Radverkehr führe zu guter Mobilität, aber könne auch zu neuen Jobs, Wirtschaftswachstum und lokaler Produktion beitragen. Das ökonomische Potenzial bezifferte Grimaldi mit einer Million Jobs, die die Fahrradindustrie in der EU in 2030 bereitstellen könnte. Wichtig seien dafür eine langfristige rechtliche Sicherheit und ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen den Regierungen der EU und der Fahrradindustrie. „Es gibt keinen Grund zu warten, um den Radverkehr in Europa zu fördern“, so Grimaldi gegenüber den versammelten Verkehrsministern und -Ministerinnen. „Es ist eine Win-Win-Situation - Mobilitätswandel, Schaffung von Arbeitsplätzen, Wirtschaftswachstum, Förderung lokaler Unternehmen - alles jetzt verfügbar, alles jetzt erschwinglich. Lassen Sie uns eine europäische Fahrradindustrie von Weltrang entwickeln und der europäischen Führungsrolle Auftrieb verleihen!“
Conebi und ECF
Der europäische Industrieverband CONEBI hat sich zusammen mit dem Europäischen Radfahrerverband (ECF) und Cycling Industries Europe (CIE) für eine Europäische Fahrraderklärung eingesetzt, die sich speziell mit dem Kapitel über die Fahrradindustrie befasst. Präsident Erhard Büchel erklärt dazu: "Die Unterstützung dieser Erklärung durch die EU ist ein deutliches Zeichen für die Priorität des Radverkehrs und seine Anerkennung als Schlüsselelement einer nachhaltigen Mobilität. Sie wird den politischen Entscheidungsträgern auf EU- und nationaler Ebene als Richtschnur dienen, und wir werden die Entwicklungen, die sich aus den acht Kapiteln ergeben, verfolgen. Und weiter: "Wir freuen uns auch über das Kapitel, das direkt mit der Industrie verbunden ist und in dem es um die Förderung hochwertiger grüner Arbeitsplätze und die weitere Entwicklung unseres Sektors in Europa geht. Eine stärkere Nutzung des Fahrrads bedeutet in der Tat auch mehr hochwertige Arbeitsplätze vor Ort, und die Rolle des Fahrrads ist auch für die EU-Wirtschaft von Vorteil und trägt zu den Zielen der aktuellen und künftigen EU-Industriestrategie bei."
Auch der europäische Radfahrerverband ECF wertet die Deklaration als "historischen Meilenstein". Henk Swarttouw, Präsident des ECF, erklärt: "Die Europäische Radverkehrserklärung wird als ein monumentaler Meilenstein für die Förderung des Radverkehrs in Europa in die Geschichte eingehen. Diese interinstitutionelle Erklärung verpflichtet alle europäischen Institutionen, Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs zu unterstützen und zu verbessern und den Radverkehr mit anderen Verkehrsträgern gleichzustellen. Wir sind stolz darauf, dass wir zusammen mit unseren Mitgliedern und unseren Partnern aus der Industrie eine entscheidende Rolle bei der Ausarbeitung dieser Erklärung gespielt haben."
36 Grundsätze für die Regierungen
Im Kontext der anstehenden Europawahl im Juni hofft CIE, dass die die 36 Grundsätze aus der unterzeichneten Erklärung (hier zum Download) unter der künftigen EU-Regierung in Handlungen übersetzt werden.
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