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Messen - Eurobike-Vorbericht

Eurobike setzt neue Rekorde

Sie überlegen noch, auf die diesjährige Ausgabe der Eurobike zu fahren? Es gibt viele Gründe im Programm, die einen Besuch nahelegen.

Die größte Eurobike aller Zeiten – diesen Satz nach über dreißig Jahren sagen zu können, belegt, dass die Messe gerade vieles richtig macht und viel zu bieten hat. Sie trifft dieses Jahr auf eine Branche, die sich ihrer selbst gerade nicht so sicher ist.

Die Eckdaten für die Eurobike 2023 können sich sehen lassen: Auf 150.000 Quadratmetern Hallenfläche und einem großen Außengelände bespielen nun 1900 Aussteller alle aktuellen Fahrradthemen an fünf Tagen. Über 200 inhaltliche Programmpunkte sind während dieser Zeit versprochen, sei es der Pumptrack für die Aktiven, die Teststrecke für alle, Foren, Vorträge und Kongresse für die Profis oder die Suche nach Personal und Unternehmensnachfolgern für den Handel. Es fällt schwer, sich einen Anspruch der Besuchenden auszumalen, der in diesem Jahr nicht bedient würde. Das erzwingt allerdings auch ein paar Entscheidungen.
Wie schon im Vorjahr macht dieses dicht gepackte Programm klar, dass niemand all diese Angebote wahrnehmen kann, dafür würde vermutlich auch die doppelte und dreifache Zeit nicht ausreichen, aber jeder und jede kann nun doch während der Messetage Dinge probieren, erfahren, hören, für die man sich sonst keine Zeit nehmen würde.

Umfangreiches Angebot während der Messetage

Angesichts der Fülle des Angebots lohnt es sich mehr denn je, den eigenen Messebesuch so gründlich wie möglich zu planen und dabei auch die Möglichkeit für manche Überraschung offenzulassen. Gesetzt dürfte für die meisten Messebesucher der Gang zu den eigenen Lieferanten und Geschäftspartnern sein. Hier zeigt sich in diesem Jahr die Stärke der Eurobike: Es ist nicht die ganze Branche in Frankfurt, aber doch fast. Dieser Umstand verdient Beachtung, denn man darf vermuten, dass mancher Messeteilnehmer durchaus erwogen hat, den Aufwand für eine Eurobike in diesem Jahr lieber einzusparen. Die Zugkraft der Messe hat ganz offensichtlich gegen etwaige ökonomische Bedenken gewonnen. Das ist keine Selbstverständlichkeit und vielleicht vor allem ein Beleg, dass es der Branche doch nicht so schlecht geht, wie vielerorts gemutmaßt wird.
Die Rekordzahl an Ausstellern und Fläche hängt sicher auch damit zusammen, dass nun nach einigen Jahren Pandemie die globale Fahrradbranche wieder ohne Einschränkungen zur Eurobike kommen kann und will. Gerade für die neuen Messeteilnehmenden wird der Standortwechsel eine erst noch zu verarbeitende Neuheit sein.

Ob Branchenprofi, Endverbraucherin oder Sportler, für jede Zielgruppe gibt es ein vielfältiges Programm.

Tatsächlich werden so viele internationale Aussteller in Frankfurt zu finden sein wie noch nie. Dabei sollte man nicht unterschlagen, dass schon im Vorjahr 52,1 Prozent der Fachbesucher aus dem Ausland stammten. Das hat nur zum Teil mit dem Ende der Corona-Restriktionen zu tun und ist stärker mit dem neuen Standort zu erklären, der nicht ganz so nebenbei auch den größten Flughafen Deutschlands in unmittelbarer Nähe weiß, so wie auch sonst die Verkehrsanbindung eine Anreise deutlich entspannt. Die alten Diskussionen um hakelige Anreisen gab es jedenfalls bei der Premiere am Main nicht mehr. Durch die gute Infrastruktur rund um die Messe kommen viele schon ganz ohne eigenes Auto aus. Damit noch mehr Menschen auf den Pkw verzichten, gibt es erstmals eine Kooperation mit Steigum.de. Die Initiative verfolgt das Ziel, möglichst viele der erwarteten Besucherinnen und Besucher auf den letzten fünf Kilometern aufs Rad zu bringen. Jeder und jede Messebesucher und -besucherin erhält eine Premiumlizenz des Fahrrad-Navis Biketour.Guide und kann so nicht nur die optimale Fahrradanreise planen, sondern sieht auch, wie viel dabei gespart wurde. Die Lizenz gilt für sechs Monate und ist also auch nach der Eurobike noch verwendbar.

Publikumsattraktionen wandern aufs Messegelände

So gut die Frankfurter Eurobike also zu erreichen sein mag, haben im Vorjahr zumindest die Endverbraucher noch nicht so zahlreich den Weg dorthin gefunden, wie man hätte vermuten können. Die Angebote in der Innenstadt hatten vermutlich manches vage Interesse schon ausreichend befriedigt. Diesmal findet die Show nahezu vollständig auf dem Messegelände statt.
Es ist zu erwarten, dass die Möglichkeiten dort attraktiv genug sind, um Fahrradbegeisterte von nah und fern anzuziehen. Eine unübersehbare Attraktion des Vorjahrs war der große Testparcours. Von den knapp über 27.000 Verbrauchern und etwa 34.000 Fachbesuchern des Vorjahres haben über 12.000 mindestens eine Testfahrt bei den 106 Ausstellern der Demo Area durchgeführt.


Über 200 Programmpunkte an den Messetagen sorgen dafür, dass man sich entscheiden muss, wo man hingehen möchte.

Am Festivalwochenende wird auch den Kindern und Familien ein reizvolles Programm geschnürt. Die Kids können auf Laufrad- und Fahrradparcours sowie Pumptrack zeigen, was sie schon können oder üben, was die Profis vormachen. Bei den BMX-Workshops bekommen sie die Grundlagen einer soliden Fahrtechnik vermittelt, was ihnen sicher auch im Alltag zugutekommt. Die Eltern können unterdessen schon mal in der Bike Travel Area ihre nächste (Rad-)Reisedestination auswählen oder sich auf der Bike Travel Stage von Vorträgen inspirieren lassen.
Die ganz Sportlichen fahren beim Bembel Crit am Messe-Samstag über das Messegelände mit. Es finden verschiedenen Kriteriumsrennen für Rennrad und Fixies in verschiedenen Kategorien und Altersklassen statt. Sogar der Cargobike-Eurocup macht dann Station in Frankfurt. Wer lieber zuschaut, bewundert die BMX- und Dirt-Einlagen der Profis, die sicher ein optisches und sportliches Highlight dieser Tage liefern werden.
Wer dann nach all diesen Fahrrad-Highlights gar nicht mehr wegwill von der Fahrradwelt, findet im Career Center im Foyer der Halle 12.0 dann sogar Karriereoptionen in der Branche und aktuelle Stellenangebote.
Nicht zu verachten dürfte in diesem Jahr auch die Ausstellungsfläche rund um die Eurobike-Award-Gewinner sein. Alle Fahrradwelt erwartet und weiß, dass aktuell eine innovative Phase der Branche eingeläutet ist, ein Blick auf die Highlights schadet sicher niemandem. Ob neue Antriebe, Schaltungen, Services oder gar der ganz große Gamechanger dabei sind? Von manchen Neuheiten hat man bereits gehört, es wird durchaus spannend, welche neuen Produkte sich eine Auszeichnung verdienen.
Die Eurobike hat also eine Menge zu bieten, und das für jeden und jede. Der Branchenprofi kommt genauso auf seine Kosten wie die kaufinteressierte Neu-Bikerin, der erfahrene Händler genauso wie die Industrievertreterin. Wenn es so ein Event nicht schon gäbe, müsste man es vermutlich erfinden. //

16. Juni 2023 von Daniel Hrkac

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