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Radfahren in der Stadt: Wirklich nur für eine Minderheit wichtig?
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Schweres Geschütz gegen Fahrradlobbyisten

Forsa-Chef Manfred Güllner warnt vor einem „Fahrrad-Wahn“

Prof. Manfred Güllner ist Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa – und vorsichtig ausgedrückt offensichtlich kein Freund des Verkehrsmittels Fahrrad. Diesen Eindruck vermittelte jedenfalls Güllner an einer recht prominenten Ort und Stelle, wo es Fahrradlobbyisten besonders ärgern dürfte. Einen Artikel, verfasst unter der Überschrift „Fahrrad – Wahn in Deutschland?“ veröffentlichte nämlich das Magazin

Kommunal https://kommunal.de/artikel/fahrrad-wahn-in-deutschland/ , nach eigener Definition „die starke Stimme der Städte und Gemeinden in Deutschland“, Partner des Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB), das sich an Entscheidungsträgern in den Städten und Gemeinden richtet.

Der Forsa-Mann stützt sich bei seinen Schlussfolgerungen auf Umfragen des eigenen Instituts (interviewt wurden 2500 Personen). Er kommt zum Beispiel zum Schluss, dass Politik pro Rad vor allem wohlhabende Menschen begünstige. Eine weitere Erkenntnis: Auch im Jahr 2016 wäre das Fahrrad ein überwiegend in der Freizeit genutztes Verkehrsmittel, das allenfalls zusätzlich – vor allem zum Auto – genutzt wird.

Seine Forderung im Wortlaut: „Die Kommunalpolitik wäre somit gut beraten, wieder eine ausgewogenere Verkehrspolitik als heute zu betreiben und sich nicht von „Fahrrad-Lobbyisten“ – wie z. B. dem Initiator des Berliner Volksentscheids „Fahrrad“ Heinrich Strößenreuther – zu falschen Weichenstellungen verleiten zu lassen.“

Was die richtige Weichenstellung seiner Meinung nach sein könnte, lässt der Artikel jedoch offen. Vielleicht noch mehr Straßen und Parkplätze in den Großstädten, die noch mehr Abgase und schlechte Luft dort verbreiten? Wäre vielleicht auch mal eine Forsa-Umfrage wert, ob die Bevölkerung in den Städten dies gerne möchte.

14. November 2016 von Jürgen Wetzstein
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