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Der Produktbereich Fahrrad konnte sich sehr gut entwickeln.
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IFH-Studie:

Freizeitmärkte profitieren in Pandemiezeiten unterschiedlich

Die omnipräsenten Sicherheits- und Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie schmälern die Konsumlust der Verbraucher seit Monaten. Während ein Großteil der Nonfood-Branchen von starken Umsatzeinbrüchen betroffen ist, zeichnet sich bei den Freizeitmärkten ein sehr differenziertes Bild ab.

Laut neuem „Branchenbericht Sport-, Spiel- & Freizeitmärkte“ des IfH Köln und der BBE Handelsberatung kann für den Freizeitmarkt nach ersten Hochrechnungen für 2020 mit einem deutlichen Umsatzplus von rund 850 Millionen Euro (+2,9 %) gerechnet werden. Verantwortlich dafür seien jedoch die hohen Umsatzzuwächse im Fahrradmarkt. Bereinigt um die Fahrradumsätze realisiere der Gesamtmarkt Freizeit ein leichtes Umsatzminus von 0,1 Prozent gegenüber 2019.

„Das stark veränderte Freizeitverhalten während der Pandemie kann als klarer Treiber für bestimmte Warengruppen identifiziert werden. Sei es das Wiederentdecken alter Hobbys wie Musizieren, der gemeinsame Zeitvertreib mit Gesellschaftsspielen oder Sport von zuhause. Die Warengruppen, die Abwechslung im Krisenalltag bieten, können von der aktuellen Situation profitieren,“ so Max-Henrik Fabian, Consultant am IFH Köln, zu den Ergebnissen der Studie.

Bei Betrachtung der Teilmärkte im Freizeitbereich finden sich deutliche Gewinner und Verlierer: Bei den beiden umsatzstarken Branchen Sport- und Spielwaren ist nur von einem minimalen Plus (+1,0 % bzw. +1,1 %) auszugehen. Hier sind es vor allem die Team- und Wintersportarten, die 2020 verlieren. Demgegenüber stehen gute Ergebnisse bei Sportgeräten, die in den eigenen vier Wänden eingesetzt werden. Im Markt für Musikinstrumente steigert sich das Umsatzvolumen voraussichtlich um 3,8 Prozent.

„Wie überall im Einzelhandel können wir auch im Sport-, Spiel- & Freizeithandel den Katalysatoreffekt durch Corona beobachten: Viele Entwicklungen und Trends, die sich schon im vorangegangenen Jahrzehnt abzeichneten, haben sich deutlich beschleunigt. Für kommende Orderrunden gilt nun, dass Händler zwischen ‚Trend während Corona‘ und der Nachfrage davor abwägen sowie verstärkt betriebswirtschaftliche Faktoren wie Bestand und Liquidität berücksichtigen müssen. Die Herausforderungen werden nicht geringer,“ ordnet Florian Schöps, Senior Consultant bei der BBE Handelsberatung, die Ergebnisse der Studie ein.

Am stärksten betroffen durch die Krise: Der deutsche Buchmarkt. Hier können die Umsatzverluste nicht kompensiert werden, es muss für 2020 mit einem Minus von 2,9 Prozent gerechnet werden. Die überwiegend positiven Einzelmarkttendenzen sollten alles in allem nicht darüber hinwegtäuschen, dass vor allem der Fachhandel stark unter Druck steht. So liegen die Umsatzverluste im institutionellen Fachhandel (ohne den Fahrrad-Fachhandel) nach Hochrechnung mit mehr als vier Prozent deutlich im Minus.

Die komplette Studie ist kostenpflichtig und wird über den IFH Onlineshop erhältlich.

25. Januar 2021 von Jürgen Wetzstein

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