2 Minuten Lesedauer

Sorge wegen Europa-Plänen

Handel begrüßt Bundestagsvotum zu ELV Erhalt

Der Bundestag hat sich in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag für einen Erhalt des bei Handel und Verbraucher beliebten Zahlungsverfahrens ELV eingesetzt. Ein entsprechender Antrag der Fraktionen CDU/CSU und FDP wurde mit den Stimmen von SPD und Die Grünen angenommen. In dem Entschluss wird die Bundesregierung aufgefordert,

auf europäischer Ebene „ dafür einzutreten, dass das bewährte elektronische Lastschriftverfahren (ELV) für einen Übergangszeitraum weitergenutzt werden kann, der erst endet, wenn ein mit dem ELV vergleichbares europäisches Produkt durch die Kreditwirtschaft am Markt angeboten wird.“

Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth sagte hierzu: „Der Bundestag befürchtet ebenso wie der Einzelhandel, dass durch die Gestaltung eines gemeinsamen EURO-Zahlungsraumes das bei Handel und Verbrauchern beliebte Bezahlen mit EC-Karte und Unterschrift unter den Tisch fällt, weil es in Resteuropa nicht bekannt ist. Wir freuen uns daher, dass der Bundestag die Kreditwirtschaft und die Bundesregierung auffordert, sich für den Erhalt des Verfahrens einzusetzen.“ Genth wies darauf hin, dass die Aufforderung gerade noch rechtzeitig komme. Die Kommission hatte Mitte Dezember 2010 einen Verordnungsentwurf vorgestellt, nach dem alle nationalen Überweisungs- und Lastschriftsysteme auf den europäischen SEPA-Standard umgestellt werden müssen. Bei einer Verabschiedung der Verordnung würden beispielsweise Überweisungen nur noch mit langen Kontonummern möglich sein und das ELV-Verfahren nicht mehr möglich.

Der HDE-Geschäftsführer forderte die Kreditwirtschaft auf, sich an die Aufforderung des Bundestages zu halten, und aktiv einen gleichwertigen Ersatz für ELV zu entwickeln: „Die Kreditwirtschaft kann sich nun nicht mehr dem Wunsch der Zahlungssystem-Nutzer entziehen. Sie muss nun ein System entwickeln, dass dem ELV sehr nahe kommt und dabei endlich auch die Nutzer mit ins Boot holen. Der HDE ist zur Mitarbeit bereit.“

Der Bundestag hatte die deutsche Kreditwirtschaft im gleichen Papier dazu aufgefordert, mit dem Europäischen Bankenverband EPC „zeitnah ein mit dem elektronischen Lastschriftverfahren (ELV) vergleichbares kostengünstiges Produkt zu entwickeln.“
Genth: „Damit unterstützt der Bundestag die langjährige Forderung des HDE nach einem marktgetriebenen Übergang auf einen gemeinsamen europäischen Zahlungsraum SEPA und wendet sich gegen das Vorhaben der Europäischen Kommission, mittels einer Verordnung ein festes Enddatum für nationale Zahlungsverfahren zu setzen“, so Genth. Ginge es nach den Vorgaben der im Dezember 2010 vorgelegten Verordnung, müsste ELV spätestens im Jahr 2016 eingestellt werden.

19. Mai 2011 von Jürgen Wetzstein

Verknüpfte Firmen abonnieren

Handelsverband Deutschland HDE
Nur für Abonnenten
News
Nur für Abonnenten
Kommentare
Nur für Abonnenten
Stellenmarkt
Velobiz Plus
Die Kommentare sind nur
für unsere Abonnenten sichtbar.
Jahres-Abo
115 € pro Jahr
  • 12 Monate Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
  • 10 Ausgaben des exklusiven velobiz.de Magazins
Jetzt freischalten
30-Tage-Zugang
Einmalig 19 €
  • 30 Tage Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
Jetzt freischalten
Sie sind bereits Abonnent?
Zum Login