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Die Zentrale der Bundesbank
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Nach Bundesbank-Studie zum Zahlungsverkehr

HDE fordert eine breite gesellschaftliche Debatte

Die Bundesbank hat in einer Studie ermittelt, dass ein Zahlungsvorgang mit Bargeld im Durchschnitt kostengünstiger ist als eine Kartenzahlung. Mit jeder Transaktion fallen hier demnach durchschnittlich 24 Cent an. Insgesamt bezahlt der Handel jährlich für den Zahlungsverkehr 5,4 Milliarden Euro, davon 3,8 Milliarden Euro für Bargeld und 1,6 Milliarden Euro für Kartenzahlung. Was aus der Studie noch hervorgeht.

„Bargeld ist aktuell zwar noch das für den Handel günstigste Zahlungsmittel. Aber die Händler haben mit Kostensteigerungen zu kämpfen - auch weil die Banken sich zunehmend aus dem Bargeldkreislauf zurückziehen und immer mehr Filialen schließen. Setzt sich dieser Trend fort, wird Bargeld bald deutlich teurer“, so HDE-Zahlungsdiensteexperte Ulrich Binnebößel. Die Studie der Bundesbank zeigt außerdem, dass mittlerweile im Einzelhandel beinahe gleich viel Umsatz per Kartenzahlung wie per Barzahlung erzielt wird. Der Handelsverband Deutschland fordert deshalb eine breite gesellschaftliche Debatte: „Wir müssen uns darüber klar werden, wieviel Bargeld wir uns auf Dauer noch leisten wollen und wer die Lasten dafür trägt“, so Binnebößel. Um die aktuell noch hohe Attraktivität von Bargeld zu erhalten, müsse auch weiterhin ein effizienter Bargeldkreiskauf sichergestellt werden. Alle Bargeldakteure sollten ihre Verantwortung ernst nehmen. Insbesondere die Banken seien gefordert, ihren mittelständischen Handelskunden weiterhin akzeptable Angebote zur Bargeld-Annahme sowie zur Abgabe von Wechselgeld zu machen.

Hohe Kosten für Kreditkarten

Neben den Aspekten zu Bargeld bietet die Studie auch Einblicke in die Kostenbelastungen für die Händler durch Kartenzahlungen. Dabei fallen insbesondere hohe Kosten für Kreditkarten an. „Für den Handel ist nicht nachvollziehbar, warum eine Kreditkartenzahlung wesentlich höhere Transaktionskosten verursacht als eine Girocard“, so Binnebößel. Letztendlich zahle der Händler hier für die Marketingaktionen der Kartenunternehmen, ohne selbst entsprechende Mehrwerte zu erhalten. Daher müsse auch an dieser Stelle die Politik endlich wirksame Entscheidungen treffen. Binnebößel: „Die Begrenzung der Kosten für die Akzeptanz marktdominierender Kartensysteme muss auf die Tagesordnung in Brüssel. Es ist völlig unverständlich, warum eine Transaktion in Bits und Bites so viel teurer sein muss als eine Transaktion mit Scheinen und Münzen.“ Dabei reiche ein Verbot der sogenannten Interbankenentgelte nicht mehr. Vielmehr müssten auch die Nebenkosten (sogenannte Scheme-Fees) einbezogen werden, die in den letzten Jahren zu den jetzt in der Studie festgestellten hohen Kosten geführt haben.

13. Februar 2019 von Pressemitteilung

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