2 Minuten Lesedauer

Diskussion um Paketsteuer

HDE sieht darin kein sinnvolles Instrument für die Innenstadtentwicklung

Aktuell finden Diskussionen über eine Paketsteuer statt. Der Handelsverband Deutschland (HDE) lehnt sie ab. Warum eine solche Paketsteuer für die Innenstadtentwicklung wenig tauglich sei.

Der HDE sieht eine solchen Paketsteuer als zusätzliche Belastung auch für pandemiebedingt angeschlagene innerstädtische Händlerinnen und Händler.

Eine solche Besteuerung würde viele stationäre Handelsunternehmen dafür bestrafen, sich in den vergangenen eineinhalb Jahren eine zusätzliche Online-Präsenz aufgebaut und für die Zukunft aufgestellt zu haben, heißt es vom HDE. Um einen freien Wettbewerb mit dem internationalen Online-Handel zu gewährleisten, bedarf es nach Auffassung des HDE vielmehr der konsequenten Durchsetzung einer gerechten Besteuerung aller Handelsunternehmen.

„Eine Paketsteuer würde auf Kosten vieler stationärer Händlerinnen und Händler mit zweitem Online-Standbein gehen. Nach Monaten des Lockdowns wäre sie ein herber Rückschlag, der die angespannte Situation in unseren Innenstädten nur verschärft“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. In Zeiten der Digitalisierung sei es nicht angemessen, stationäre und digitale Vertriebskanäle gegeneinander auszuspielen. Vielmehr gehe es darum, international Steuergerechtigkeit herzustellen. „Stationärer Handel und Online-Handel wachsen immer mehr zusammen. Anstatt zukunftsorientierte Geschäftsmodelle und den heimischen Einzelhandel zu belasten, muss ein freier Wettbewerb durch Steuergerechtigkeit sichergestellt werden“, betont Genth.

Es gehe insbesondere darum, Wettbewerbsverzerrungen auszuräumen und im internationalen Online-Handel gleiche steuerliche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. „Wichtig ist, die Einhaltung bestehender Steuerpflichten konsequent durchzusetzen. Dafür braucht es keine neue Steuer“, so Genth weiter. Im Sinne einer einheitlichen Lösung auf EU-Ebene befürwortet der HDE zudem den Vorschlag der EU-Kommission, für Digitalunternehmen ohne physische Präsenz in einem Land eine digitale Betriebsstätte einzuführen. Auf diesem Weg könnten die in einem Land erwirtschafteten Gewinne auch einer Besteuerung unterzogen werden.

11. Oktober 2021 von Jürgen Wetzstein

Verknüpfte Firmen abonnieren

Handelsverband Deutschland HDE
Nur für Abonnenten
News
Nur für Abonnenten
Kommentare
Nur für Abonnenten
Stellenmarkt
Velobiz Plus
Die Kommentare sind nur
für unsere Abonnenten sichtbar.
Jahres-Abo
115 € pro Jahr
  • 12 Monate Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
  • 10 Ausgaben des exklusiven velobiz.de Magazins
Jetzt freischalten
30-Tage-Zugang
Einmalig 19 €
  • 30 Tage Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
Jetzt freischalten
Sie sind bereits Abonnent?
Zum Login