Handelsriesen mit Problemen:
Hertie meldet Insolvenz an, Metro schreibt rote Zahlen
Vor drei Jahren hatte der britische Finanzinvestor Dawnay Day die Warenhauskette für 500 Mio. EUR von KarstadtQuelle gekauft und wenige Zeit später mit dem traditionsreichen Namen Hertie versehen. Zu Hertie gehören 73 Warenhäuser mit einer Fläche von jeweils 2000 bis 8000 Quadratmetern, die über 4000 Mitarbeiter zählen. Gestern hat die Geschäftsführung der Kaufhauskette wegen Zahlungsunfähigkeit Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, nachdem Gespräche zur finanziellen Restrukturierung bzw. einer Zwischenfinanzierung des Unternehmens gescheitert waren. Laut einer Firmenmitteilung von Hertie, sei auch die Lage beim britischen Investor Dawanay Day angespannt.
Gleichzeitig kündigt das Management von Hertie an, den Geschäftsbetrieb trotz des gestellten Insolvenzantrages weiterführen zu wollen. Nun werde die Rentabilität der einzelnen Standorte zusammen mit dem Insolvenzverwalter genau analysiert.
Real und Adler drücken Metro-Ergebnis
Die Metro AG wies bei den gestern veröffentlichten Geschäftszahlen für das zweite Quartal einen operativen Verlust (Ebit) von 282 Mio. EUR aus. Im Vorjahr hatte der Konzern für diesen Zeitraum noch einen operativen Gewinn von 303 Mio. EUR verbuchen können. Gedrückt hat das Metro-Ergebnis Sonderbelastungen, die durch die zum Verkauf stehenden Adler-Textilmärkte und die Umstrukturierung bei der Tochter real mit der Schließung von 27 Märkten entstanden sind und mit rund 600 Mio. EUR beziffert werden.
Umsatzmäßig ist der Metro-Konzern, insbesondere aufgrund von Zuwächsen im internationalen Geschäft, in der Spur: So stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 6,9 % auf 16,1 Mrd. EUR.
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