Leon Cycle Gegenstand von Untersuchungen

Wie der Inhaber der drei Filialen Jamal Raad aktuell dem australischen Branchenmagazin „The Latz Report“ mitteilt, wartet er nur noch auf die neue Beschilderung seiner Lokale, um den Schritt von Leon Cycle wieder zurück zu Hi5 E-Bikes durchzuführen. Doch warum sollte so etwas einen Händler in Europa interessieren?

Der Entschluss für diese Entscheidung liegt begründet in den Vorkommnissen rund um die Fahrradmarke Leon Cycle. Deren Inhaber Lijun Ding wurde vergangenen Juni in Frankreich verhaftet und angeklagt wegen mutmaßlicher Umgehung der Anti-Dumping-Maßnahmen der EU sowie Betrugs. Dazu steht der Verdacht auf Geldwäsche im Raum. Der entstandene Schaden belaufe sich laut Behörden auf etwa 26 Millionen Euro. Am 10. Juli wurde er aus der Haft wieder entlassen, die Ermittlungen laufen jedoch weiter, lediglich seine Haft sei dazu nicht notwendig.

Leon Cycle wehrt sich in einer Stellungnahme vehement gegen die erhobenen Vorwürfe. Es habe keine Geldwäsche gegeben und auch keine Umgehung der Zoll-Regelungen. Dass man seinen Unternehmenssitz auf den Cayman-Inseln habe, liege an dem Plan einer Börsennotierung. Seit 2018 habe man zudem keine E-Bikes mehr vom chinesischen Festland importiert. Man erfülle alle regulatorischen Anforderungen und werde mit den Behörden kooperieren, um dies zu belegen.

Die französischen Behörden hingegen untersuchen die Warenimporte von Leon Cycle, die als aus Südkorea stammend deklariert waren, aber mutmaßlich aus China kommen. Auch seien Räder verpackt worden, damit es wie eine Teilelieferung aussieht, so dass niedrigere Steuersätze fällig werden.

Leon Cycle ist aktiv in Deutschland, Italien, Spanien, den USA und im Moment noch in Australien. Zumindest dort hat man schon vor Abschluss der Untersuchungen entschieden, nicht länger involviert sein zu wollen und wohl auch die Möglichkeit, die Geschäftsbeziehung zu beenden.

Auch der Hannoveraner Laden von Leon Cycle wurde am 05.06.2023 vom deutschen Zoll vorläufig geschlossen.