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Foto: EPPO (Europäischen Staatsanwaltschaft )
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Zoll-Betrug fliegt auf

500 E-Bike-Container aus dem Verkehr gezogen

Erfolgsmeldung der Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO): Insgesamt 2435 Schiffscontainer im Wert von 250 Mio. EUR gingen den Fahndern im Hafen von Piräus ins Netz, darunter mindestens 500 Container gefüllt mit E-Bikes. Weitere Details des Coups gegen Zollbetrug wurden soeben veröffentlicht.

Die Ermittlungen der EPPO liefen unter dem Codenamen „Calypso“ . Sie deckten ein betrügerisches Netzwerk auf. Neben E-Bikes und E-Scootern gehörten auch Textilien und Schuhe zu den Waren, die unter Umgehung des anfallenden Zolles in die EU eingeführt werden sollten.

Von den 500 E-Bike-Containern, die im Juni im Hafen von Piräus entdeckt wurden, waren 360 nicht beim Zoll angemeldet worden. Nach Angaben der EPPO sei davon auszugehen, dass sie falsch deklariert und stark unterbewertet worden wären, um die Zahlung von Antidumpingzöllen auf Einfuhren aus China zu umgehen. Im Durchschnitt wurden nur 10 bis 15 % der tatsächlichen Anzahl von E-Bikes in einem Container angemeldet. Insgesamt wurden 7.133 E-Bikes und 3.696 E-Scooter sichergestellt. Der entstandene Schaden für den EU-Haushalt schätzt EPPO allein durch diese E-Bikes auf „konservativ“ 25 Mio. EUR an nicht entrichteten Zöllen und 12,5 Mio. EUR an Mehrwertsteuerausfällen.

Wie bereits berichtet , zielt die EPPO-Ermittlung „Calypso“ auf mehrere kriminellen Netzwerke ab, die den gesamten Kreislauf von aus China in die EU importierten Waren verwalten, einschließlich des Vertriebs in den Mitgliedstaaten und des Verkaufs an Endkunden. Sie hinterziehen Zölle und begehen groß angelegten Mehrwertsteuerbetrug. Diese Netzwerke, die laut EPPO-Mitteilung hauptsächlich von chinesischen Staatsangehörigen kontrolliert werden, seien auch an Geldwäsche beteiligt und schicken die Gewinne zurück nach China.

Der Gesamtschaden der untersuchten kriminellen Aktivitäten wird derzeit auf etwa 700 Millionen Euro geschätzt: Über 250 Millionen Euro stammen aus hinterzogenen Zöllen (die vollständig in den EU-Haushalt zurückfließen) und fast 450 Millionen Euro aus nicht gezahlter Mehrwertsteuer (die sowohl dem EU-Haushalt als auch den nationalen Haushalten der Mitgliedstaaten schadet).

Bei einer Razzia Ende Juni 2025 in vier Ländern wurden zehn Verdächtige festgenommen. Die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) in Athen (Griechenland) hat jetzt Anklage gegen sechs Personen, darunter zwei Zollbeamte, wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an kriminellen Netzwerken erhoben.

19. September 2025 von Jürgen Wetzstein
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