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Neue Studie zu elektrischen Leichtfahrzeugen:

Mikromobilität ist kein Großstadt-Phänomen

Der Bundesverband E-Mobilität hat im Rahmen der Messe Polis Mobility eine Studie zu elektrischen Leichtfahrzeugen im Privatbesitz präsentiert. Die Ergebnisse sind mitunter verblüffend.

Eine hohe Anzahl von Nutzenden auf dem Land und im gehobenen Alter wurde den elektrischen Leichtfahrzeugen (LEVs) in dieser Studie attestiert. 50 Prozent der Nutzer und Nutzerinnen reduzieren durch die neuen Alternativen ihre Autofahrten. Das sind Ergebnisse einer Studie, die der Bundesverband E-Mobilität e.V. (BEM) gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen UScale und dem Informationsportal für nachhaltige Mobilität voylt veröffentlicht haben.

Die Studienmacher untersuchten die Einstellungen von Menschen, die ein elektrisches Leichtfahrzeug besitzen und verglichen diese mit solchen Personen, die der Gruppe der Interessierten und Nicht-Besitzern angehören. Auch das Sozialverhalten spielte eine Rolle. Dr. Axel Sprenger, Gründer & Geschäftsführer von UScale, kommentiert: „Wir sehen bei den Befragten keinen Kulturkampf zwischen den Fahrzeugen, sondern die Suche nach der optimalen, persönlichen Verwendung. Da der Markt sehr jung ist und es an zahlreichen Stellen an Informationen fehlt, tasten sich die Menschen vorwärts. Auch wir als Marktanalytiker nähern uns endlich diesem für die Mobilitätswende so wichtigen Feld und sind froh, dass wir jetzt erstmals eine große Studie zu diesem wichtigen Thema vorlegen können."

Mehr als Pedelecs und E-Scooter

Zu LEVs zählten die beteiligten Akteure nicht nur Pedelecs und E-Scooter. Vielmehr umfasst der Begriff diverse Fahrzeuge der Elektro-Kleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV), die bis zu 20 km/h schnell fahren dürfen. Außerdem gibt es zwei- bis vierrädrige Kraftfahrzeuge ab 25 km/h, die in diese Kategorie fallen. In Deutschland nicht zugelassen, aber von der Studie dennoch erfasst, wurden Elektro-Kleinstfahrzeuge ohne Lenkstange.

Mikromobilität ist kein Großstadtphänomen, ergab die Gesamtstichprobe von 1890 Teilnehmern und Teilnehmerinnen der im April 2023 durchgeführten Studie. Vielmehr würden LEVs auf dem Land häufiger genutzt als in der Stadt. Die Mehrheit der Besitzer und Besitzerinnen ist außerdem gut an den ÖPNV angeschlossen.

Die Nutzung betrifft gleichermaßen alle Altersgruppen. Ältere Menschen nutzen die Alternativen, um trotz gesundheitlicher Einschränkungen mobil bleiben zu können. Ungleich verteilt ist die LEV-Nutzung aber auf Einkommensgruppen. Insbesondere tendenziell Besserverdienende nutzen die Fahrzeuge. Hohe Preise, die auch an noch kleinen Herstellerunternehmen liegen, sind für viele ein Hindernis.

46 Prozent kaufen beim Fachhändler

Auch das Kaufverhalten wurde untersucht. Der Bedarf an Informationen zu technischen und regulatorischen Themen ist laut der Studie groß. Diese findet in erster Linie online statt. 46 Prozent kaufen ihr Fahrzeug dennoch beim Fachhändler. Sharing-Erfahrungen mit LEVs fördern den Privatkauf. 20 Prozent der besitzenden haben diese vor dem Kauf gemacht. Die Hälfte wurde dadurch im Wunsch für einen Privatkauf bestärkt. Die Gruppe der Nicht-Besitzer ist den LEVs gegenüber nicht negativ eingestellt. Nur fünf Prozent lehnen die Fahrzeuge grundsätzlich ab. 31 Prozent der Nicht-Besitzer sind grundsätzlich an einem Kauf interessiert, zehn Prozent bescheinigen LEVs eine große Zukunft. Vereinzelt Sinn machen LEVs für 36 Prozent der Nicht-Besitzer. Zum Teil können die Fahrzeuge Autos ersetzen, ergab die Studie außerdem. 53 Prozent der Besitzer und Besitzerinnen nutzen ihr Auto seit dem LEV-Kauf weniger. Sechs Prozent haben ihren eigenen Pkw sogar abgeschafft.

Der Bundesverband E-Mobilität fordert, die LEVs stärker zu regulieren und gleichzeitig zu fördern. Radinfrastruktur zu bauen, so Johannes Haas von Voylt, sei ein Schritt in die richtige Richtung, wäre aber häufig zu kurz gedacht. Er forderte, dass die Fahrspuren eher entlang der Geschwindigkeit der Fahrzeuge aufgeteilt werden sollten.

6. Juni 2023 von Sebastian Gengenbach

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