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Maßnahmenkatalog des Online-Handels in Krisenzeiten
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Flucht nach vorne

Online-Händler wollen mit Investitionen der Krise trotzen

Die aktuellen globalen Krisen stellen auch den Online-Handel vor großen Herausforderungen. Wie sich dieser Bereich dagegen stemmen will, das hat das Institut für Handelsforschung herausgefunden.

Auch der Bereich E-Commerce ist mit hohen Energie-, Logistik- und Einkaufskosten sowie Lieferengpässen konfrontiert. Aber es bestehen auch Unsicherheiten auf Nachfrageseite: Knapp acht von zehn Onlinehändlern rechnen mit einem Kaufrückgang bei ihren Konsumentinnen und Konsumenten, wie aus einer aktuellen Studie des ECC Köln in Kooperation mit dem Finanzdienstleister Mollie hervorgeht. Dennoch blickt die Mehrheit der Onlinehändler optimistisch in die Zukunft: Rund zwei Drittel (68 %) erwarten keine Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Lage in den kommenden zwölf Monaten, ebenso viele (67 %) sehen mittel- bis langfristig eine gute Entwicklung des Onlinehandels. 100 Onlinehändler wurden im Rahmen der Studie „Chancen für den E-Commerce in Krisenzeiten: So navigieren Onlinehändler durch eine Welt im Wandel“ befragt.

Investitionen statt Bremse

Die Aktivitäten der Onlinehändler, um der Krise zu begegnen, sind vielfältig. Neben allgemeinen Maßnahmen wie der Senkung des Energieverbrauchs, Preiserhöhungen und Kosteneinsparungen zeigt sich, dass Onlinehändler – entgegen dem Automatismus in Krisenzeiten zu sparen – weiterhin in die strategische Weiterentwicklung investieren. Insbesondere Ausgaben für digitale Maßnahmen bleiben hoch. Bereits durchgeführte oder in naher Zukunft geplante Investitionen werden vor allem in den Bereichen Online-Marketing (62 %), Mobile Commerce (59 %), Marktplätze (43 %) und Online-Zahlungen (41 %) getätigt.

„Gerade weil die Unternehmen an die Zukunft des Onlinehandels glauben, investieren und optimieren sie weiterhin. Auffällig ist, dass die Investitionen vor allem Standardaktivitäten wie Online-Marketing oder Mobile Commerce betreffen, bei denen es noch Nachholbedarf zu geben scheint. Innovative Themen wie KI oder Blockchain werden dagegen derzeit noch immer selten in Angriff genommen,“ so Mailin Schmelter, Stellvertretende Bereichsleitung Customer Insights am ECC KÖLN.

Weiterentwicklung

Im Kern der strategischen Weiterentwicklung steht der Onlineshop als Aushängeschild der Onlinehändler. Entlang der gesamten Customer Journey versuchen diese vor allem die Bereiche Sortiment, Preis-Leistungs-Verhältnis und Lieferung zu stärken. Um die Performance des Onlineshops zu steigern, stehen Marketing- und Werbemaßnahmen ganz oben auf der Agenda: Fast zwei Drittel der Befragten schalten Werbung in den sozialen Medien (63 %) und setzen anderweitige Werbeaktionen um (65 %) oder haben dies in Kürze geplant. Auch E-Mail-Marketing und optimierte Produktabbildungen sind aus Onlinehändlersicht wichtige Maßnahmen.

„Darüber hinaus bleibt die Optimierung und Weiterentwicklung des Bezahlvorgangs sowie der Einsatz neuer Zahlungsmethoden innerhalb des Onlineshops einer der wichtigsten Hebel für zufriedene Konsumenten und ein erfolgreiches Geschäftsmodell. Aus Sicht der Onlinehändler sind Betrugsminimierung, eine schnelle Integration und das Angebot aller relevanten Zahlungsarten dabei die Themen, die derzeit besonders relevant sind,“ kommentiert Annett Polaszewski-Plath, Managing Director DACH bei Mollie, die Studie.

19. Januar 2023 von Jürgen Wetzstein

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