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Statistisches Bundesamt

Produktion von Fahrrädern ohne Motor in Deutschland rückläufig

Das Statistische Bundesamt hat soeben verschiedene Kennzahlen zum Fahrradmarkt in Deutschland bekannt gegeben. Warum diese nur auf den ersten Blick überraschend sind.

Der Boom in der Fahrradbranche wird vor allem getrieben durch die stark steigenden Verkaufszahlen bei E-Bikes. Aber auch die Verkaufszahlen von nichtmotorisierten Fahrrädern stiegen im Pandemiejahr 2020 laut jüngster Veröffentlichung des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) (velobiz.de berichtete) .

Produktion und Import rückläufig

Auf den ersten Blick überraschend sind deshalb die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Produktion der deutschen Fahrradindustrie und zum Fahrradmarkt in Deutschland, die soeben veröffentlicht wurden. Demnach wurden im Jahr 2020 in Deutschland nur 1,3 Millionen Fahrräder produziert – ein Rückgang von 14 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Gesamtwert der hergestellten Räder verringerte sich um 13 % auf 695 Mio. EUR. Und auch die Importe von Fahrrädern nach Deutschland gingen im Jahr 2020 zurück - laut Statistischem Bundesamt um knapp 8 % auf gut 2,7 Mio. Stück. Der Warenwert der importierten Fahrräder verringerte sich jedoch nur geringfügig – um 0,6 %. Der Durchschnittspreis der importierten Fahrräder ist also gestiegen.

Die Summe der auf dem deutschen Markt angelieferten unmotorisierten Fahrräder ist somit insgesamt im vergangenen Jahr zurückgegangen. Und trotzdem wurden mehr Fahrräder verkauft als im Vorjahr. Wie kann das sein? Dies liegt offenbar daran, dass im Fachhandel Lagerbestände aus den Vorjahren aufgelöst wurden und somit die starke Nachfrage befriedigt werden konnte.

Wichtigster Fahrradlieferant war laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr Kambodscha mit gut 593.000 Fahrrädern in einem Wert von rund 144 Mio. EUR. Auf der Stückzahlen-Rangliste folgen Polen (261.000) und Bangladesch (214.000). Die wichtigsten Abnehmer von Fahrrädern aus Deutschland sowohl in punkto Menge als auch Warenwert waren die Niederlande (283.000; Wert rund 195 Millionen) und Österreich (102.000; Wert rund 59 Millionen Euro). Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 958.000 Fahrräder aus Deutschland ins Ausland exportiert. Das bedeutet ein Plus von 4 %. Der Wert dieser Räder erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 12 % auf rund 657 Millionen Euro.

6. April 2021 von Jürgen Wetzstein
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