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Radverleiher Byke zieht sich aus den kleinen Städten im Rhein-Main-Gebiet zurück.
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Byke-Bikes in Frankfurt bleiben

Radverleih Byke zieht sich aus den kleineren Städten im Rhein-Main-Gebiet zurück

Erst Anfang Mai hatte der Berliner Leihrad-Anbieter Byke seine Flotte im Rhein-Main-Gebiet nach Hanau ausgedehnt. Nur vier Monate später macht er diese Expansion nun wieder rückgängig. Aber nicht nur in der Brüder-Grimm-Stadt verschwinden die petrol-gelben Stadträder: Auch in Bad Vilbel, Dreieich, Egelsbach, Karben, Langen, Neu-Isenburg und Rödermark gibt es vorerst keine Leihräder von Byke mehr, die mit dem Ziel angetreten sind, eine umweltfreundliche Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr zu sein.

Radverleiher Byke zieht sich aus den kleinen Städten im Rhein-Main-Gebiet zurück.In Frankfurt prägt die petrol-gelbe Flotte weiterhin das Stadtbild.

Wie das junge Unternehmen aus Berlin schon am 9. August auf seiner Facebook-Seite mitteilte, wolle man sich zukünftig „in Rhein-Main vorerst ausschließlich auf Frankfurt konzentrieren“. Die Begründung: „Die im Vergleich zu Frankfurt niedrigen Nutzungszahlen und die teilweise hohe Vandalismusrate lassen uns leider keine Wahl.“

Dabei wurde den Berlinern wohl auch ihr Konzept zum Verhängnis. Ebenso wie oBike, der insolvente Anbieter aus Singapur (velobiz.de berichtete) , funktioniert Byke nach dem sogenannten „free floating“-Prinzip. Das bedeutet, dass es keine ausgewiesenen Verleihstationen gibt, an denen die Räder entliehen und zurückgegeben werden. Stattdessen lassen sich die nutzbaren Räder per App orten und können an einem beliebigen Zielort zurückgegeben werden. Dabei enden die „Bykes“ häufig an entlegenen Orten oder im heimischen Fahrradkeller. Vandalismusschäden sind also abzusehen, könnte man meinen.

Einige Nutzer, die auf der Facebook-Präsenz von Byke ihr Unverständnis kundtun, kritisieren auch die zu lasche Preispolitik des Berliner Start-Ups. Zunächst einmal ist die Einrichtung eines Byke-Benutzerkontos gebührenfrei, was eine Handhabe bei Vandalismus erschweren kann. Auch eine Kaution für die Anmietung der Fahrzeuge wird nicht erhoben. Wird ein Leihrad außerhalb des Geschäftsbereiches abgestellt, so besagt Ziffer 6.2. der Byke-AGBs Folgendes: Es „fallen zusätzliche Kosten gemäß der jeweils gültigen Preisliste an.“ Diese umfassen ein Servicentgelt von bis zu 30 Euro plus die zusätzliche Mietdauer. Diese Mietdauer läuft allerdings längstens für 48 Stunden gebührenpflichtig weiter. Bei zwei 1-Tages-Pässen macht das zusätzlich 6 Euro aus.

Trotz dieser nutzerfreundlichen Preisgestaltung kommt Byke ganz ohne öffentliche Subventionen aus. Kooperationspartner wie etwa Stadtverwaltungen, Unternehmen, Hotels, Hochschulen oder ähnliche haben zudem einen besonderen Log-In, mit dem sie Zugang zu Informationen wie Anzahl der verfügbaren Fahrräder und deren Standorte erhalten. Außer in Frankfurt ist Byke in Deutschland noch im Ruhrgebiet und in Berlin vertreten.

4. September 2018 von Nadine Elbert
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