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Durch mehrstufiges Schreddern trennt Schwalbe die Reifen in Textilfasern, Metall und Gummigranulat auf.
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Rohstoff statt Abfall

Schwalbe recycelt jetzt Altreifen

Auf der Eurobike hat Schwalbe soeben das im letzten Jahr angekündigte Recycling-System für Altreifen im Detail vorgestellt. Wie der Reifenspezialist Emmissionen und Ressourcen einsparen will.

Das neue Recycling-System für Altreifen in der ÜbersichtIn eigens entwickelten Boxen können Händler 200 Altreifen sammeln und von der Spedition Emons abholen lassen.

Schwalbe will eine Vorreiterstellung einnehmen, wenn es um das Recycling von Altreifen geht. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Partnerunternehmen Pyrum Innovations. Dort zerkleinern vier Schredder die Reifen zu Granulat. In Zwischenschritten werden das enthaltene Metall und die Textilfasern vom Gummigranulat getrennt. Anschließend entstehen daraus in einem Pyrolyse-Reaktor ein Prozessgas, Pyrolyseöl und -koks. Das Gas versorgt den Reaktor vollständig mit Energie, zusätzlich bleibt ein Überschuss übrig. Das Unternehmen BASF übernimmt das Öl als Rohölersatz ab. Übrig bleibt das Pyrolysekoks, auch Recovered Carbon Black (RCB) genannt, welches das in Gummimischungen übliche Industrieruß ersetzt. Dieses macht je nach Reifen zum Teil mehr als 30 Prozent der nötigen Rohstoffe aus. Eine Tonne Altreifen ergibt am Ende 310 Kilogramm RCB.

Ohne Verbrennung

Durch den neuen Prozess rettet Schwalbe die Reifen vor der Verbrennung. Im Vergleich spart das Recycling etwa 80 Prozent der CO2-Emmissionen ein. Einen ersten ohne Industrieruß und nur mit RCB gefertigter Reifen wird Schwalbe im nächsten Jahr auf der Eurobike vorstellen.

Langer Weg mit starken Partnern

Schon vor knapp 30 Jahren hat der Hersteller Reifen gesammelt und aus diesen Kunststoff-Matten produziert. Nun steht, nach dem Recycling von Schläuchen seit 2015, der nächste große Schritt an, wie Schwalbe bereits im letzten Jahr ankündigte velobiz.de berichtete . Der Prozess nahm im Rahmen einer Masterarbeit in einigen Versuchen Form an. Der jetzige Doktorand Sebastian Bogdahn ist mit Prof. Dr. Christian Malek und Prof. Dr. Danka Katrakova-Krüger, beide tätig an der TH Köln, auf der wissenschaftlichen Seite auch weiterhin in das Projekt eingebunden.

Als wichtige Partner nahm auch die Spedition Emons an der heutigen Pressekonferenz in Frankfurt teil. Die Firma übernimmt den Transport der Sammel-Boxen, die bereits über 500 Händlern zur Verfügung gestellt wurden. Diese fassen etwa 200 Altreifen und werden in Abstimmung mit Emons abgeholt und durch ein leeres Behältnis ersetzt. Die Händler können die Boxen mit Reifen aller Hersteller befüllen.

13. Juli 2022 von Sebastian Gengenbach

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