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Studie: Sharing wird fester Bestandteil von Kaufüberlegungen. Leihen, Teilen und Wiederverkaufen entspricht einem neuen Lebensgefühl
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Aktuelle Trend-Studie

Sharing wird fester Bestandteil von Kaufüberlegungen

Ob Mobilität, Fashion oder Urlaubsdomizil: Sharing-Angebote gewinnen beim Konsum an Bedeutung. Zahlen und Hintergründe dazu liefert die aktuelle Mewa-Trendstudie 2022.

Knapp ein Drittel der Deutschen nimmt regelmäßig Sharing-Angebote in Anspruch. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Online-Befragung, die von Professor Peter Wippermann (Trendbüro) im Auftrag des Textildienstleisters Mewa durchgeführt wurde. An dieser Studie haben 1.043 Personen zwischen 16 und 60 Jahren sowie mehr als 500 Führungskräfte teilgenommen.
Die Hälfte der Befragten sagte dabei: „Dinge zu nutzen, ohne sie zu kaufen, ist fester Bestandteil meiner Kaufüberlegungen geworden". Zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) gab an, dass "leihen, teilen und wiederverkaufen einem neuen Lebensgefühl entspricht".

Alternativer Konsum

Lockdown und Mittelknappheit während der Corona-Krise haben offenbar viele Konsumentinnen und Konsumenten dazu gebracht, über einen alternativen Konsum nachzudenken. Ein Drittel (34 Prozent) der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher gibt an, sie würden "jetzt mehr Produkte innerhalb des Freundeskreises sowie mit Nachbarn und Bekannten teilen und tauschen als vor der Pandemie." Vielen geht es dabei um Nachhaltigkeit. So sagen 71 Prozent der Befragten, sie wollen durch das Sharing "Ressourcen effektiver nutzen, um auf den Klimawandel reagieren zu können". Die wirtschaftlichen Vorteile spielen bei 70 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten eine wichtige Rolle. Neben ökologischen und ökonomischen Überlegungen werden weitere Argumente genannt: Für 62 Prozent der Befragten ist die große Auswahlmöglichkeit bei Sharing-Angeboten attraktiv, 58 Prozent sehen einen Vorteil darin, dass Sharing bequem und ohne Aufwand zu organisieren ist. In Zeiten des Homeoffice nahm auch die Akzeptanz medialer Sharing-Angebote wie Video-Plattformen zu. Ein Drittel (33 Prozent) der Befragten nutzten 2021 diese Möglichkeit, um sich mit Kolleginnen und Kollegen virtuell auszutauschen, 20 Prozent arbeiteten mit Cloud-Services.

Eine Frage des Alters

Bike- und Carsharing oder das Teilen von Wohn- oder Arbeitsräumen sind bekannte Erfolgsmodelle der Sharing Economy. Digitalisierung und das mobile Internet ermöglichen, dass Nutzerinnen und Nutzer orts- und zeitunabhängig entscheiden können, was sie konsumieren oder nutzen wollen. Der Wunsch nach Flexibilität und Spontaneität nimmt von der Generation X (43-60 Jahre) über die Generation Y (25-42 Jahre) bis zur Generation Z (16-24 Jahre) dabei offenbar deutlich zu. Die Mewa-Trendstudie zeigt, dass Sharing-Offerten in allen Bereichen von der Generation Z nahezu ausnahmslos am häufigsten in Anspruch genommen werden. Das betrifft Mobilitätsangebote genauso wie das Sharing von Technikprodukten oder Wohnraum. Bikesharing wird beispielsweise von 51 Prozent der Generation Z, 38 Prozent der Generation Y und 16 Prozent der Generation X genutzt. Sharing-Angebote für Elektronikprodukte nehmen 38 Prozent der Generation Z, 22 Prozent der Generation Y und neun Prozent der Generation X wahr.

Das Konzept "Teilen statt besitzen" trifft auch in der Bekleidungsbranche auf eine steigende Nachfrage: 40 Prozent der weiblichen Befragten haben bereits Secondhandmode gekauft, verkauft oder geteilt. Männliche Personen sind mit 28 Prozent aktiv dabei. Temporär benötigte Outdoor- oder Sportausrüstung mieten, leihen oder tauschen 26 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten im Alter 16-24 Jahre (Generation Z), 16 Prozent im Alter 25-42 Jahre (Generation Y) und sechs Prozent im Alter 43-60 Jahre (Generation X).

4. August 2022 von Jürgen Wetzstein
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