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Die ISPO Munich lockte insgesamt 80.000 Besucher nach München.
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ISPO Munich 2020:

Sportartikelbranche macht Nachhaltigkeit zum zentralen Thema

Die ISPO Munich 2020 war vier Tage lang wieder der Nabel der Sportbranche. Insgesamt 80.000 Besucher aus 120 Ländern strömten durch die Messehallen in München. Ein unübersehbares Thema an vielen Messeständen: Nachhaltigkeit und Klimawandel. Und auch die ISPO-Macher selbst sehen sich in der Verantwortung: Mit dem ISPO SDG Summit kündigen sie ein neues Veranstaltungsformat an, das in diesem Jahr parallel zur Outdoor by ISPO stattfinden wird.

Die nackten Zahlen zur ISPO 2020 zuerst: Rund 80.000 Fachbesucher aus 120 Ländern kamen laut Schlussbericht an vier Messetagen nach München. Damit bewegt sich die Fachbesucherzahl ungefähr auf Vorjahresniveau. Die besucherstärksten Länder waren (in dieser Reihenfolge) Deutschland, Italien, Österreich, Frankreich, die Schweiz, Großbritannien sowie die Russische Föderation. Der Anteil der internationalen Besucher stieg auf 70 Prozent (2019: 69 Prozent). Zuwachs kam aus Frankreich und Übersee, darunter Japan, Südkorea und Neuseeland. Rückgängig ist hingegen die Zahl der Aussteller: Sie sank von 2926 Aussteller im vergangenen Jahr auf 2850 im Jahr 2020 – und das obwohl man neben den klassischen Sport- und Outdoor-Marken erstmals auch mit Toyota eine Automarke auf die ISPO lotste, die sich dem Publikum präsentieren durfte.

Nachhaltigkeit ein großes Thema

„Die Welt befindet sich in einem großen gesellschaftlichen Umbruch. Entwicklungen wie der Klimawandel, Globalisierung und die Spaltung der Gesellschaften haben eine Tragweite gewonnen, die weltweit Diskussionen auslösen“, sagt Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München. „Lösungen müssen gefunden werden, bevor es zu spät ist.“

Beim Gang durch die Messehallen wurden an vielen Messeständen diverse Lösungsansätze nach vorne gebracht: Sei es eine Jacke aus gesammeltem Plastik aus den Weltmeeren über den veganen Laufschuh bis hin zum Baumpflanzprogramm. Der Wille der Sportartikelindustrie, hier was zu tun, ist durchaus erkennbar. Inwieweit bei den einzelnen Unternehmen jedoch eher marketingtechnische Gründe im Vordergrund stehen ist natürlich schwer einzuschätzen.

Deswegen ist auch richtig, wenn die Messe München in ihrem Schlussbericht erklärt: „Konsumenten setzen heute allerdings nicht nur auf nachhaltige Produkte, sie erwarten von Unternehmen zunehmend eine sinnstiftende Haltung.“ Und hier sieht sich die Industrie durchaus in der Plicht. „Plattformen wie die ISPO Munich spielen eine wichtige Rolle, um Initiativen und Partnerschaften auf den Weg zu bringen und das Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten zu schärfen“, so Mark Held, Präsident der European Outdoor Group (EOG).

Neues ISPO-Format im Sommer

Und auch die ISPO sieht sich in einer Position, die weit über eine Sportartikelmesse hinaus geht. „Um den Diskurs zu diesen wichtigen Themen zu fördern und auf eine gesellschaftliche Bühne zu heben, haben wir ein neues Format gegründet – den ISPO SDG Summit“, führt Dittrich fort. „Die integrative Kraft des Sports kann helfen, Brücken zu bauen und Hürden zu überwinden.“ Der Summit findet erstmals am 29. Juni 2020 parallel zur OutDoor by ISPO statt. Ziel sei es, Lösungen und gemeinsame Projekte zu erarbeiten, die auf die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen einzahlen. Zu einem „Davos des Sports“ will Messechef Dittrich die internationale Veranstaltung machen, wie er im Rahmen der Hauptpressekonferenz der ISPO ankündigte. Dort hatte man als Speaker sogar den ehemaligen Astronauten Ron Garan geladen, der über seine Reisen ins All berichtete und welchen Blick er von dort auf die vielfältigen Veränderungen auf unsere Erde hatte.

30. Januar 2020 von Jürgen Wetzstein

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