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Pedelecs sollen rechtlich weiterhin als Fahrraeder gelten.
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Argumentieren auf EU-Ebene

Verbände kämpfen gegen Regulierungsbestrebungen bei E-Bikes

Dass Pedelecs und E-Cargo-Bikes rechtlich als Fahrräder und nicht als Motorräder eingestuft werden, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor auf dem europäischen Markt. Doch diese Einstufung ist nicht in Stein gemeißelt.

Die Sorge, dass herkömmliche Pedelecs oder E-Cargo-Bikes in die EU-Typengenehmigungsgesetzgebung eingeordnet werden könnten, S-Pedelecs sind es hingegen bereits, geht schon seit geraumer Zeit in der Branche um. Diese Markteintrittshürden und Regulierungen würden die dynamische Entwicklung abwürgen, so die Prognose. Grund genug für die auf europäischer Ebene agierenden Interessenverbände, wie Conebi, ECF oder Cycling Industrie Europe hier ihre Stimme zu erheben und entsprechende Argumente vorzubringen. Eine Studie des Transport Research Laboratory (TRL), die im Auftrag der EU-Kommission zur Sicherheit von Personal Mobility Devices durchgeführt wurde, gibt diesen Argumenten jetzt ein weiteres, starkes Gewicht. Im Ergebnis gibt diese Studie die Empfehlung ab, dass an der Einstufung von EPACs (Electrically power assisted cycles) auch künftig nicht gerüttelt werden sollte.

Manuel Marsilio, General Manager von Conebi, sieht in den der Europäischen Kommission vorgelegten Stellungnahmen „ein wertvolles Ergebnis der Lobbyarbeit der drei Verbände in den letzten Monaten“.
Kevin Mayne, CEO von Cycling Industries Europe, äußerte sich speziell zu den Cargo-Bike-Empfehlungen. "Wir haben bei dieser Überprüfung nachdrücklich darauf hingewiesen, dass kommerzielle Cargo-Bikes einen Sonderfall darstellen, da sie nicht als persönliche Mobilitätsgeräte konzipiert sind. Wir freuen uns, dass TRL die Bedeutung der Rolle erkannt hat, die sie bei der Ökologisierung unserer Städte spielen können. Vorschriften sollten diese Entwicklung unterstützen und nicht behindern". Und Jill Warren, CEO von ECF führt aus: „EPACs und E-Cargo Bikes haben ein enormes Potenzial, den Radverkehr zu fördern. ECF möchte, dass die Nutzung aller elektrischen Fahrräder mit Tretunterstützung weiter zunimmt, und dafür ist ein klares und angemessenes regulatorisches Umfeld erforderlich. Zu diesem Zweck arbeiten wir mit der Fahrradindustrie und den europäischen Institutionen zusammen", erklärt Jill Warren, CEO von ECF.

Einstufung der S-Pedelecs ändern

Noch ist allerdings vieles in Bewegung und für die Verbände steht noch viel Überzeugungsarbeit bevor. Conebi-Chef Marsilio erklärt: „"Wir stehen erst am Anfang des gesamten Prozesses auf europäischer Ebene und freuen uns auf einen sehr positiven und konstruktiven Dialog mit der Europäischen Kommission und den anderen Interessenvertretern (…), um das kontinuierliche Wachstum unseres Sektors im Rahmen des europäischen Green Deals zu unterstützen".
Auf dem Prüfstand steht dabei offenbar auch die Einordung der S-Pedelecs. Hier schlägt TRL vor, diese aus der Moped-Kategorie Fahrzeugklasse L1e-B) herauszunehmen und sie stattdessen zu den Fahrädern mit Antriebssystem/Powered Cycles“ (Fahrzeugklasse L1e-A) hinzuzufügen. Dies werten die Interessenverbände als eine positive Nachricht. Gleichzeitig sei jedoch eine eingehende Diskussion über eine Vielzahl von Aspekten erforderlich.

24. März 2021 von Jürgen Wetzstein

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