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Plakatmotiv der Imagekampagne "Pro Fahrrad"
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Wirtschaftsgespräch vor der Ifma in Köln:

ZIV kündigt Startschuss für Image-Kampagne „Pro Fahrrad“ an

„Ein echtes Bekenntnis zu einem Verkehrsmittel wie dem Fahrrad hat bis heute nicht stattgefunden“, kritisierte ZIV-Geschäftsführer Rolf Lemberg die politischen Entscheidungsträger in einem Vortrag anlässlich des heutigen Pressegesprächs in Köln. Mit der Initiative Pro Fahrrad wollen der Verband und seine Mitglieder nun für einen Imagewandel im Land sorgen. Der offizielle Startschuss fällt auf der Ifma. In Köln berichtete zudem VDZ-Geschäftsführer Markus Lehrmann über den Verlauf der Saison im Fahrradfachhandel, außerdem wurden einige weiterführende Zahlen zur Import- und Exportstatistik für das erste Halbjahr 2008 veröffentlicht.

„Als echtes Bekenntnis würden wir es verstehen, wenn hochrangige Politiker sich zur Nutzung des Fahrrades in der Öffentlichkeit bekennen und die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur für das Fahrrad auch verantworten würden. Dies ist vielerorts jedoch bis heute noch nicht anzutreffen, im Gegenteil“, so Lemberg in Köln. Aus diesem Grund hätten sich die im ZIV zusammengeschlossenen Unternehmen entschlossen, eine Inititive für das Fahrrad zu starten. Diese wird unter dem Titel „Pro Fahrrad“ und mit dem Zusatz „Rad fahren bewegt“ auf der Ifma 2008 gestartet. Ziel sei es, das Image des Fahrrads in Deutschland zu verbessern und die vielfältigen positiven Aspekte, die mit einer Steigerung der Fahrradnutzung verbunden sind, stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.

Eine der zentralen Bestandteile der Öffentlichkeitsarbeit stellen Anzeigemotive mit Informationen zu den Schwerpunktthemen Umwelt, Mobilität, Gesundheit, Technik und Lifestyle/Fashion. Die Anzeigenmotive können ZIV-Mitgliedsunternehmen künftig für eigene Broschüren, Kataloge und Prospekte sowie in Form von Postern und Plakaten in Geschäftsräumen oder auf Messen verwenden.

Taiwan stärkstes Importland

Nachdem jüngst bereits in Friedrichshafen Import- und Exportzahlen für den deutschen Fahrradmarkt (velobiz.de berichtete) veröffentlicht wurden, konnte Lemberg nun noch detaillierte Zahlen vorstellen. So steigerte die deutsche Fahrradindustrie ihre Exporte in den ersten sechs Monaten von 328.000 auf 590.000 Fahrräder. Die wichtigsten Abnehmerländer sind Österreich und Belgien mit über bzw. annähernd 100.000 Stück, die damit die Niederlande als stärkstes Exportziel für deutsche Fahrradhersteller ablösten. Stark entwickelt habe sich auch Polen mit 75.000 aus Deutschland eingeführten Fahrrädern.
Taiwan bleibt mit 267.000 eingeführten Fahrrädern stärkste Importquelle gefolgt von Thailand mit 220.000 Einheiten und Polen mit annähernd 200.000 Rädern. Zuwächse konnten Indonesien, Kambodscha und China aufweisen, überdurchschnittliche Zuwächse konnten zudem Rumänien und Tschechien erzielen.

8 % Umsatzplus für den Fachhandel

VDZ-Chef Lehrmann sprach von einer Trendwende im Fahrradfachhandel. Während 2007 ein Umsatzplus von lediglich 1 % verzeichnet wurde, gehe der Verband für 2008 inzwischen trotz der allgemein schleppenden Einzelhandelskonjunktur von einem nominalen Umsatzzuwachs von 8 % aus. Als Gründe für diese Sonderentwicklung nennt Lehrmann steigende Kosten für Mobilität sowie die Diskussionen über Ökologie und Klimaschutz. Zudem gehe der Trend zum Zweitrad, weil Fahrräder nicht nur in der Freizeit, sondern beispielsweise auch für den Weg zur Arbeit genutzt würden. Die Verbesserung der Geschäftlage in 2008 habe zu einer Verringerung der Lagerbestände geführt, so Lehrmann weiter. Auffällig sei jedoch die breite Spreizung der Einschätzung der individuellen Geschäftslage. So werde in Einzelfällen von zweistelligen Steigerungen, aber auch von zweistelligen Rückgängen berichtet. Lehrmann sprach in Köln zudem von einem zunehmenden Wettbewerb zwischen den Vertriebsformen, die den Fachhandel belaste, zum einen durch Angebote von Lebensmitteldiscountern aber auch durch Discounter im Fahrradhandel. Die Folge seien Preisabschläge und damit eine Belastung der Liquidität vieler Unternehmen. Eine grundlegende Verbesserung der Geschäftslage auch bei stabiler Nachfrage erwartet Lehrmann nicht.

Mittelfristig liege Radfahren nach wie vor im Trend, so Lehrmann, so dass einiges für eine vergleichsweise positive Entwicklung der Fahrradbranche spreche. Der VDZ erwartet zumindest eine Stabilisierung der Umsätze bei Fahrrädern und einen deutlicheren Zuwachs beim Zubehör.

10. September 2008 von Jürgen Wetzstein

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