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Eurobico, Eurobike und Velo Berlin:

Zuversicht ohne Plan B

In einem Jahr der Unwägbarkeiten hat die Messe Friedrichshafen gestern in einem Fachpressegespräch Zuversicht verbreitet, dass ihre drei geplanten Veranstaltungen im Fahrradsegment, Eurobico, Eurobike und Velo Berlin, stattfinden werden. Einen Plan B gibt es in diesem Jahr nicht.

Seit etwas mehr als einem Jahr ist das Friedrichshafener Messegelände verwaist. Aber nicht völlig: In ihrer Halle A2 betreibt die Messegesellschaft seit Januar in Eigenverantwortung das Impfzentrum für den Bodenseekreis sowie seit März eine Corona-Teststation als Drive-In-Lösung mit sechs Teststraßen (die auch zum Freitesten von Messebesuchern genutzt werden sollen). Zudem konnte im vergangenen September zumindest die Fachmesse Interboot unter Corona-Bedingungen durchgeführt werden. „Wir kennen das Thema Corona und können diese Erfahrungen auch gegenüber der Politik ausspielen“, erklärte Messegeschäftsführer Klaus Wellmann im gestrigen Pressegespräch. Insofern ist der Messechef zuversichtlich, dass die zuständigen Behörden bei einer Inzidenzzahl unter 100 grünes Licht für die Durchführung der Eurobike im nächsten September geben werden. Übrigens nicht die erste geplante Messe in diesem Jahr in Friedrichshafen: Zuvor soll im Juli bereits die regionale Verbrauchermesse IBO in den Messehallen an den Start gehen.

Ebenfalls bereits im Juli steht im Messekalender auch die gemeinsam mit der Bico erstmals geplante Eurobico (24. bis 26. Juli) auf dem Programm, allerdings nicht am Bodensee, sondern in der hessischen Messemetropole Frankfurt. Dort ist die Belegung einer Halle (unter Regie der Bico) sowie ein Freigelände (unter Regie der Messe Friedrichshafen) geplant. Mit aktuell rund 100 angemeldeten Ausstellern sei die Messehalle bereits voll belegt, wie Geschäftsbereichsleiter Stefan Reisinger erklärt. Und auch die Belegung des Freigeländes nähere sich schon der Kapazitätsgrenze. Apropos Kapazität: Auflagenbedingt dürfen an der Messe nur 1500 Besucher pro Tag und nur nach vorheriger (gegenwärtig noch nicht freigeschalteter) Registrierung auf die Eurobico. „Das werden wir aber absehbarerweise nicht ausreizen“, meint Reisinger.

Volles Haus zur Eurobike

Zumindest in der Fläche deutlich größer soll dann ein paar Wochen später die Eurobike (1. bis 4. September) am angestammten Standort in Friedrichshafen werden. Gemessen an der Nettoausstellungsfläche werde die Eurobike zwar sicher kleiner als gewohnt ausfallen, bedingt durch die großzügigere Aufplanung von Gängen und Ständen könnte das Messegelände aber trotzdem vollständig in Anspruch genommen werden, vermutet Reisinger. Wobei die Ausstellerbuchungen bis vor kurzem nur zögerlich eintrudelten, wie der Eurobike-Frontmann einräumt. Doch mit den sinkenden Inzidenz-Werten sei nun auch wieder die Zuversicht in der Branche zurückgekehrt, dass die Eurobike in diesem Jahr wieder zum großen Branchentreffpunkt wird. Die Ausstelleranmeldungen seien in den letzten Wochen deutlich nach oben gegangen. „Wir sind durch das tiefste Tal durch“, sagt Reisinger.

Trotzdem wird die Eurobike unter Corona-Bedingung ein etwas anderes Gesicht bekommen. „Wir rechnen damit, dass ein Großteil der Besucher aus dem europäischen Umfeld kommen wird“, so Reisinger. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch Marktteilnehmer aus Übersee heuer auf den Weg an den Bodensee machen würden, tendiere hingegen gegen Null. Und auch eine Eurobike-Party werde es in diesem Jahr nicht geben, auch wenn sonst im Rahmenprogramm wohl keine weiteren größeren Einschnitte absehbar sind. So sollen zum Beispiel das Eurobike Networking Dinner, der Eurobike Award und das Konferenzformat Bikebiz Revolution stattfinden.

Wir haben keinen Plan B für einen späteren ZeitpunktStefan Reisinger

„Wir haben keinen Plan B für einen späteren Zeitpunkt“, antwortet Reisinger auf die Frage, was für den Fall geplant sei, dass die Behörden kein grünes Licht geben. „Wir sind guter Dinge, dass wir alle drei Veranstaltungen durchführen werden.“ Wobei der Termin der Velo Berlin im Oktober (2. und 3. Oktober) bereits ein Ersatz für die ursprünglich im Mai geplante Veranstaltung ist.

Und angesprochen auf die IAA als neuen Messewettbewerber, die sich am neuen Standort München von der reinen Auto- zur Mobilitätsmesse wandeln will, sagt Reisinger: „Das Rennen ist noch offen.“

12. Mai 2021 von Markus Fritsch

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