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Branchenprofi leitet BOB.Bike

BOB Automotive bereitet Eintritt ins Fahrradbusiness vor

20 Autohäuser in Nordrhein-Westfalen umfasst die BOB-Gruppe. Jetzt schmiedet das Unternehmen ambitionierte Pläne im Fahrradbusiness und hat sich für deren Umsetzung einen Branchenprofi als Projektleiter ins Team geholt.

Mit mehr als 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielt die BOB Automotive Group im Hauptsitz in Essen nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund 220 Mio. Euro durch den Verkauf von Fahrzeugen und Werkstattleistungen. Acht Automobilmarken zählen zu den von den Tochterfirmen vertretenen Herstellern. In Kürze steigt das Unternehmen auch ins Fahrradbusiness an.

„Der Hintergedanke ist, reinrassige Autohäuser zu Mobiltätszentren zu entwickeln“, erklärt Jürgen Kallnbach, der von BOB Automotive als Projektleiter für den Start von BOB.Bike, so die Marke unter der der Fahrradhandel laufen wird, angeheuert wurde. Kallnbach kennt die Fahrradbranche durch teilweise langjährige Tätigkeiten bei Unternehmen wie Derby Cycle, Carbons Sports, Cervelo Europe und zuletzt bis Februar 2021 bei United Cycling sehr genau. In den letzten beiden Jahren war er jedoch selbstständig in der Fotobranche unterwegs. Die Rückkehr in die Fahrradbranche kam eher ungeplant, wie Kallnbach gegenüber velobiz.de erklärt. Ein erster Kontakt zu BOB Automotive sei auf der Eurobike 2022 in Frankfurt entstanden. Nach einer zunächst beratenden Tätigkeit ist daraus seit Anfang des Jahres eine Festanstellung als Projektleiter geworden.

Eigener Werkstatt-Standort

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Zunächst werden als Pilotprojekt in den bestehenden Autohäusern in Essen und Hagen jeweils Verkaufsflächen mit rund 400 qm entstehen. Dazu kommen Werkstattflächen, die für Schnellreparaturen ausgerichtet sind. Dabei sollen diese Verkaufsflächen mit eigenem Fachpersonal bestückt werden, deren Anwerbung aktuell läuft. Gleichzeitig will man die Expertise aus dem Service in den Autohäusern durchaus mitnehmen. So sollen Serviceleistungen wie Hol- und Bring-Service, Werkstattersatzfahrräder, Wasch- und Einlagerungsservice in den Wintermonaten zum Standard-Angebot von BOB.Bike zählen, genauso wie Finanzierungsdienstleistungen und Leasing-Angebote im Verkauf. Aber auch der Wohlfühlfaktor für Kundinnen und Kunden im Verkaufsraum soll hoch gehalten werden, beispielsweise durch eine Kaffee-Ecke.

Eine wichtige Rolle wird künftig auch der Standort Wuppertal einnehmen, vor allen Dingen wenn es darum geht, Werkstattzeiten von Reparaturfahrrädern möglichst kurz zu halten. Dort werden in einem ehemaligen Autohaus künftig Lagerflächen für Neuräder angelegt und gleichzeitig große Werkstattflächen für anspruchsvollere Reparaturen eingerichtet, die an den Verkaufspunkten in Essen und Hagen nicht geleistet werden können. „Die Transportwege zwischen den Standorten stellt dabei kein Problem dar, weil sie im Rahmen des ohnehin stattfindenden Werksverkehr zwischen den einzelnen Autohaus-Standorten mitlaufen können“, erklärt Kallnbach.

Getakteter Zeitplan

Der Zeitplan für die Eröffnungen ist klar getaktet. Zuerst soll der Werkstatt-Standort in Wuppertal gestartet werden. Hier wird auch der Neurad-Aufbau stattfinden – und zwar bereits am 1. Februar. Einen Monat später wird dann die Eröffnung des Standortes Essen in unmittelbarer Nähe der Firmenzentrale erfolgen. „Allerdings als Soft-Launch“, wie Kallnbach erklärt. Zunächst will man die notwendigen Strukturen schaffen und Erfahrungen sammeln, um dann hier ab 1. April, also rechtzeitig zum Start in die Fahrradsaison, richtig loslegen zu können. Wiederum einen Monat später folgt dann ab Mai der Standort Hagen. In dieser Konstellation soll dann im Lauf des Jahres 2023 genügend Erfahrung gesammelt werden, um BOB.Bike auf weitere Standorte auszuweiten. Letztendlich gehört auch zum Ansatz, den bestehenden Kundenkreis aus dem Automobilgeschäft jetzt auch als Fahrradkunden zu gewinnen und zu binden. Beim Produktangebot will BOB.Bike möglichst viele Spielarten des Fahrrads und E-Bikes, einschließlich Lastenräder, abbilden. „Nichts spricht dagegen, noch weitere Formen der Elektromobilität, wie z.B. Scooter oder E-Roller hier mitzunehmen“, so Kallnbach.

27. Januar 2023 von Jürgen Wetzstein

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