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Beim parlamentarischen Abend des ZIV in Berlin gab es regen Austausch zwischen Branche und Politik. Rund 150 Personen nahmen die Einladung wahr.
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Parlamentarischer Abend des ZIV

Den Herausforderungen der Branche begegnen

Die erste Liga der deutschen und auch europäischen Fahrradindustrie versammelte sich beim parlamentarischen Abend des ZIV in Berlin. Dort kamen im Austausch mit der Politik die drängendsten Themen der Branche auf den Tisch.

Wenn der Industrieverband ZIV einlädt, dann versammelt sich so ziemlich alles an einem Ort, was in der Fahrradbranche Rang und Bedeutung hat. Dieses Jahr was das wieder die Vertretung des Landes Baden-Württemberg, auch vor Ort gerne „the Länd“ genannt.

Der Abend bot entsprechend seiner hochkarätigen Gäste eine Menge einsichtsreicher Momente. Im Vortrags- und Diskussionsprogramm kamen all die Punkte zur Sprache, die die vertretenen Industriebosse und -bossinnen beschäftigen. Johanna Grabner-Urkauf als die CEO beim österreichischen Fahrradhersteller KTM Fahrrad etwa wies bei der Podiumsdiskussion auf die Herausforderungen bei der Fachkräftegewinnung hin. Ohne die Personenfreizügigkeit innerhalb der EU wäre es kaum möglich, ausreichend Mitarbeitende für die Fahrradfertigung zu gewinnen. Auch eine überbordende Bürokratie, die ungleiche Verteilung von ESG-Rechenschaftspflichten und die bedrohte Wettbewerbsfähigkeit durch hohe Kosten und unvorteilhafte Regulation wurden diskutiert.

Auf fruchtbaren, zumindest verständnisvollen Boden stießen diese Punkte bei den Bundestagsabgeordneten Sandra Stein (Bündnis90/die Grünen) und Henning Rehbaum (CDU), die ihrerseits als Unternehmer im Mittelstand vor ihrer politischen Hauptbeschäftigung einschlägige Erfahrungen gesammelt haben.

Ein weiterer Reibungspunkt war die Auseinandersetzung mit dem Automobilverkehr, dessen Sichtweise von Andreas Rade, Geschäftsführer Politik und Gesellschaft beim VDA (Verband der Automobilindustrie) vertreten wurde. Rade wies etwa darauf hin, das man sehr ähnliche Herausforderungen zu bewältigen habe, was den Standort Deutschland angeht. Man hätte fast glauben können, dass beide Industrien noch stärker zusammenrücken und an einem Strang ziehen könnten, was auch durch die historische Verbundenheit der beiden (auf die ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork und Historikerin Ruth Damwerth in einem eigenen Vortrag hinwiesen) naheläge. Doch beim Thema Infrastruktur blitzte immer mal wieder kurz auf, wo hart um jeden Millimeter gerangelt wird.

Anke Schäffner, die den ZIV auf politischer Seite vertritt und auch Stork im Anschluss, machten noch detailliert und spezifisch auf die Probleme aus Sicht der Fahrradindustrie aufmerksam, die Stork mit aktuellen Beispielen aufzeigte.

Nicht minder wichtig war nach dem „offiziellen Teil“ der Netzwerkaspekt, dem nach den Vorträgen, Grußworten, Impulsen und Podiumsgesprächen genauso viel Zeit eingeräumt wurde wie dem ersten Teil. Hier trafen sich die sonst vielbeschäftigten Industrie-, Verbands-, Politik- und auch Handels-Verantwortlichen zum Austausch. In dieser Form dürfte das auch für sie ein Format mit Mehrwert sein. Die Gelegenheit, sich mit neuen und alten Bekannten auszutauschen wurde jedenfalls intensiv genutzt.

Am heutigen Freitag findet die ZIV-Jahresversammlung ebenfalls in Berlin statt. Ein Bericht dazu folgt später.

Gestern um 10:43 von Daniel Hrkac

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