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Richtungsweisend für manche poltitische Entscheidung.
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ADFC und VCD bringen sich in Position

Deutscher Verkehrsgerichtstag: Verbände stellen Forderungen für den Radverkehr auf

Der jährlich stattfindende Verkehrsgerichtstag ( www.deutscher-verkehrsgerichtstag.de/ ) ist insofern eine wichtige Veranstaltung, weil seine Empfehlungen von der Politik bei der Formulierung von Gesetzen und Vorschriften einfließen. Vor diesem Hintergrund bringen sich auch die Lobbyverbände in Position. Dazu zählen der ADFC und der ökologische Verkehrsclub VCD, die ganz gezielt das Thema Fahrrad und Radverkehr in einem umfangreichen Forderungskatalog vertreten.

Der VCD bringt angesichts der immer noch hohen Zahl der verunglückenden Radfahrer die Frage der Sicherheit und die Rolle der Infrastruktur nach vorne. Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD erklärt: „Die Unfallzahlen belegen eindeutig, dass viel mehr für den Schutz von Radfahrerinnen und Radfahrern getan werden muss. Das fängt damit an, dass Parken auf Radwegen nicht als Kavaliersdelikt geduldet werden darf, sondern als das geahndet werden muss, was es ist: als reale Gefährdung. Jedoch reichen Regeln allein nicht aus. Wichtigster Faktor bei der Verkehrssicherheit bleibt die Schaffung der notwendigen, sicheren Infrastruktur.“

Vor allem in den Städten seien immer mehr Menschen mit dem Fahrrad oder Pedelec unterwegs, doch die Infrastruktur wachse vielerorts nicht mit. So würden sich immer mehr Radfahrende auf zu schmalen Radwegen und Radstreifen drängen, ohne Möglichkeit zum Ausweichen oder Überholen.
Der VCD fordert, schnell zu handeln, und schlägt Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit durch eine angemessene Infrastruktur vor. Letztlich müsse es darum gehen, eine Infrastruktur zu schaffen, die Fehler verzeiht, gegenseitige Schuldzuweisungen hingegen sind nicht zielführend.
Im Detail fordert der VCD:
-Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts
-ausreichend breite Fahrradstreifen an Hauptstraßen
-bei stark befahrenen Straßen Separierung des Radverkehrs vom motorisierten Verkehr auf der Fahrbahn durch Barrieren
-Ausweisung von Fahrradstraßen und Einrichtung eines zusammenhängenden Fahrradstraßennetzes
-Sichere Kreuzungen durch markierte Radverkehrsführungen.

Matthias Kurzeck, Mitglied im VCD-Bundesvorstand: „Der VCD erwartet vom Verkehrsgerichtstag, dass deren Mitglieder deutlich Partei ergreifen für die Radfahrer und für das Fahrrad als umwelt- und stadtverträgliches Verkehrsmittel. Minimallösungen reichen nicht mehr aus. Radfahrer sind längst keine Randerscheinung mehr, die auf schmale Radstreifen abgedrängt werden können. Auch der demografische Wandel - immer mehr ältere Menschen steigen vom Fahrrad auf das Pedelec um - verlangt neu gestaltete Wege sowie eine StVO-Reform. Hier ist eine klare Empfehlung des Verkehrsgerichtstages Goslar gefragt.“

ADFC formuliert Forderungen an die Infrastruktur

Auch der ADFC fordert angesichts steigender Unfallzahlen bei älteren Radfahrerinnen und Radfahrern, den bundesweiten Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur, verpflichtende Fahrassistenzsysteme für LKW und PKW und besondere Rücksicht auf Senioren im Straßenverkehr.

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: „Die lückenhafte Fahrrad-Infrastruktur und der ungebremste Autoverkehr in Deutschland sind schon für topfitte Radfahrer eine Zumutung. Für Ungeübte und Ältere werden sie schnell zur Gefahr. Wir brauchen mehr Platz für den Radverkehr – und zwar zulasten des Autoverkehrs, damit endlich durchgängige, breite und komfortable Radwegenetze angelegt werden können. Auch die wachsende Generation 70plus hat ein Recht darauf, als Fahrrad- oder Pedelecfahrer sicher unterwegs zu sein. Es kann nicht sein, dass wir diesen Menschen sagen müssen: Steigt am besten ins Auto, dort seid Ihr sicher!“

26. Januar 2017 von Jürgen Wetzstein

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