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(Update: 09.04. 12:12 Uhr) Erreichbarkeit, Lieferfähigkeit, Schutzmaßnahmen

Fahrradunternehmen (re-) agieren in der Coronakrise

Deutschland hat heruntergefahren. Das gilt auch für die Fahrradbranche. Doch in vielen Unternehmen wurde alles unternommen, um weiterhin handlungs- und lieferfähig zu sein. Viele Mitteilungen dazu haben uns in den vergangenen Stunden und Tagen erreicht. Ein Überblick.

Eines geht aus allen Mitteilungen und Antworten unserer Anfragen bei verschiedenen Unternehmen und Lieferanten der Fahrradbranche hervor: Der Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter, Kunden und Angehörigen stehen bei allen Entscheidungen und Maßnahmen an erster Stelle. Gleichwohl wird immer wieder betont, dass man gewillt ist, den Fachhandel weiterhin so gut es irgendwie geht zu unterstützten und ihm zur Seite zu stehen. „Es ist ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten“, bringt es ein Sprecher eines Großhändlers auf Anfrage von velobiz.de in Bezug auf die momentane Zusammenarbeit mit dem Fachhandel auf den Punkt.

Flyer

CEO Andreas Kessler: „Flyer Showroom, Mietstation und Erlebnis in Huttwil bleiben vorerst geschlossen. Unsere Teams arbeiten soweit es geht im Homeoffice und an unserem Standort in Huttwil arbeiten wir zum Schutz der Mitarbeitenden zeitversetzt in zwei Teams. Diese Maßnahmen sind unerlässlich und werden laufend an die Bedingungen angepasst. Die Auslieferung der FLYER E-Bikes läuft nach Rücksprache mit dem Fachhandel weiter. Mit Verzögerungen muss aber gerechnet werden. Unser Ziel ist es, wo immer möglich den Betrieb aufrecht zu erhalten und unsere Vertriebspartner und Endkunden so gut wie möglich zu unterstützen. In der Montage halten wir den Output an E-Bikes so hoch wie unter den aktuellen Umständen möglich.“

Cosmic Sports

Daniel Gareus: „Wir werden unseren Geschäftsbetrieb nach Möglichkeit bis auf Weiteres ohne Einschränkungen aufrechterhalten. Die Fachhändler möchten uns in Kenntnis setzen, sollte eine Anlieferung von Rückständen und Vorordern nicht möglich sein. Die Auslieferung erfolgt soweit den für den jeweiligen Fachhändler derzeit geltenden Versandbedingungen. Viele Lieferanten in Europa und USA fahren wie wir nur in Notbesetzung, Asien kehrt langsam wieder zur Normalität zurück. Luftfrachten aus USA und Asien vermeiden wir gerade wenn es geht, die Kosten sind nach oben geschossen. Bestellungen und Vorordern werden zeitlich nach hinten verschoben, Seefrachten lassen wir normal weiterlaufen in der Hoffnung, dass sich die Lage wieder normalisiert bis die Ware eintrifft. Wir beobachten die Situation permanent, um gegebenenfalls Anpassungen vornehmen zu können.

Paul Lange

Marketingleiter Michael Wild spricht bezüglich der Liefersituation, dass noch einigermaßen der Normalzustand zu verzeichnen sei. Natürlich sind bei uns auch viele aus dem Büro ins Homeoffice gewechselt, aber wir sind bei den Produkten voll lieferfähig und arbeiten im Lager auch noch mit „normaler“ Ausgangsleistung. Wir haben allerdings zum Beispiel konsequent auf Zwei-Schicht-Betrieb umgestellt, um die Kontaktzahlen im Lager zu halbieren. Insgesamt sei das Unternehmen aktuell voll lieferfähig und auch im Service, Verkauf usw. erreichbar und funktionsfähig.

Merida Centurion Germany GmbH

„Noch produzieren wir in normalem Umfang. Bei MCG ist der Lagerbestand sowohl im Bike-, als auch im Teilebereich sehr gut. Lieferungen an Händler werden momentan, abhängig von offiziellen Vorgaben was den Versand anbelangt, ohne Einschränkungen ausgeführt. Wir versuchen hier, besonders auch für vorgeorderte Kontingente, in enger Absprache mit unseren Kunden zu agieren, für die wir generell und zu den üblichen Zeiten telefonisch und per E-Mail erreichbar sind. Service und Innendienst bleiben auch weiterhin voll funktionsfähig. Zusätzlich arbeiten wir an konkreten Lösungen, wie wir den Fachhandel bestmöglich unterstützen können.
Wir arbeiten teilweise im Homeoffice und halten Meetings, soweit möglich, via Videokonferenz ab. Die Reisetätigkeit, auch die unseres Außendienstes, wurde vollständig eingestellt. Wie sich die aktuelle Situation auf Nachfrage und Lieferkette auswirken wird, lässt sich im Moment noch nicht absehen. Zum aktuellen Zeitpunkt haben wir alle Event- und Messteilnahmen bis Juli verschoben oder abgesagt. Wir sind dennoch zuversichtlich, dass wir die Herausforderung zusammen mit unseren Fachhändlern meistern werden.“

Hermann Hartje KG

Zur aktuellen Liefersituation bei Hartje erklärt Unternehmenssprecher Tristan Zerdick gegenüber velobiz.de: „Als Fahrradgroßhändler halten wir unsere Liefertätigkeit im Fahrradteilebereich aufrecht, damit Fahrradwerkstätten bei Reparaturen umgehend helfen können. Der Verkauf von Fahrrädern, Pedelecs etc. wird ja derzeit unterbunden. In Einzelfällen kann es möglich sein, dass der Next-Day-Service nicht eingehalten werden kann. Dafür bitten wir um Verständnis. Unser Telefonservice ist wie gewohnt zwischen 07:45 Uhr und 18:00 Uhr erreichbar. Wir begrüßen übrigens die Entscheidung der Bundesregierung und der Länder ausdrücklich, Fahrradwerkstätten weiterhin geöffnet zu lassen. Das hatten wir als Mitglied des ZIV bereits in der Stellungnahme von Verbänden der deutschen Fahrradwirtschaft vom 17.3. gefordert.“ Und es gibt einen digitalen Service für Händler: „Unter anderem über mein-fahrradhaendler.de informieren wir aktuell über die derzeitige Situation, erklären wie weiterhin ein Bestellen an Fachhändler über mein-fahrradhaendler.de möglich ist und geben Tipps und Verhaltensregeln zum Radfahren. Dazu passen wir laufend die Öffnungszeiten der Händler an und informieren über ihre Services.“

Sport Import

Sport Import verspricht seinen Händlern „maximalen Einsatz und Lieferfähigkeit. So sei bewusst entschieden worden, bestellte Ware nicht zu schieben, sondern sie ins Lager zu nehmen. „Voll lieferfähig und auch lieferwillig“ wird als solidarisches Grundprinzip gesehen und umgesetzt. Gleichzeitig wurde zur Unterstützung des Online-Verkaufs innerhalb kurzer Zeit das DirectShipmentProgram aufgesetzt (velobiz.de berichtete).

Wittich GmbH

In einem Händlerschreiben teilt das Unternehmen mit: „Unsere Arbeit im Innendienst der Fritz Wittich GmbH können wir jedoch ohne allzu große Abstriche aufrechterhalten und sind wie gewohnt für Sie da. Über Telefon, Email, Post, Fax und unseren Online Konfigurator sind wir uneingeschränkt für Sie erreichbar und werden Sie so gut es geht unterstützen. Da wir verantwortungsbewusst mit dieser Ausnahmesituation umgehen, haben wir allerdings auch eine Tätigkeit einschränken müssen.
Unser Außendienst hat bundesweit alle Termine vor Ort abgesagt. Sobald sich die Lage entschärft und gebessert hat, wird dieser die Tätigkeit wieder im vollen Umfang aufnehmen. Auch hier ist für Sie eine durchgehende telefonische Erreichbarkeit gewährleistet.“

HP Velotechnik

Bei HP Velotechnik setzt man bei Teilen des Teams auf Homeoffice. Zudem hat die Liegeradmanufaktur die Belegschaft geteilt. Die im Krifteler Werk benötigte Mannschaft wurde in zwei Gruppen eingeteilt. Diese haben sowohl am Arbeitsplatz als auch privat auf unbestimmte Zeit keinerlei direkten Kontakt. Jedes dieser beiden Basisteams ist dabei in vollem Umfang handlungsfähig. Für die Fertigung der Trikes und Zweiräder seien dank weitsichtiger Einkaufspolitik praktisch alle Teile im Lager und die Versorgung läuft weiter: Vor wenigen Tagen ist eine umfangreiche Lieferung gekommen, zudem ist das nächste Containerschiff bereits unterwegs. Damit können – soweit sich das zurzeit vorhersagen lässt – die geplanten Versandtermine an den Fachhandel gehalten werden.

Pinion

Bei Pinion arbeiten ein Großteil der Mitarbeiter im Homeoffice. Das ändere jedoch nichts an der Erreichbarkeit. Bei Fragen zu Bestellungen oder Versand bestehen weiterhin die bekannten Kontaktmöglichkeiten per Mail oder per Telefon. Service-Fälle werden in der Werkstatt regulär bearbeitet, heißt es von Pinion.

BMZ Gruppe

Die BMZ Gruppe hat die Produktion von Li-Ionen-Akkus für Medizintechnik hochgefahren. Insbesondere Kunden, die gerade Beatmungsgeräte herstellen, hätten um Solidarität und Unterstützung gebeten. Die Anfragevolumen sind teilweise um 50% erhöht worden, heißt es von BMZ. Gründer und CEO Sven Bauer kommentiert die aktuelle Situation: „Wir alle machen gerade ungewollt einen Stresstest durch. Jeder ist betroffen vom Corona-Virus und spürt die Folgen überall. Wir haben alle Schutzmechanismen aktiviert und tauschen uns täglich über die Situation in einem Skype-Call aus, auch holen wir uns Informationen aus erster Hand in unseren Auslandsgesellschaften ein. Für uns steht der Schutz der Gesundheit ganz oben. Daher haben wir auch keine Minute nachdenken müssen, als der verzweifelte Ruf von Herstellern dringend benötigter Beatmungsgeräte an uns herangetragen wurde. Wir sind in der glücklichen Situation, auf einen hohen Lagerbestand zurückgreifen zu können und sind in der Lage, somit die Anzahl der Akkuproduktion im Bereich. Medizintechnik zu steigern. BMZ hat sofort ein Team aufgestellt um die Produktion hoch zu fahren. Wir lassen niemanden im Stich!“

Campagnolo

Der Hauptsitz von Campagnolo in Vizenza ist mit sofortiger Wirkung bis zum 3. April 2020 geschlossen, teilt Campagnolo mit. Der Kontakt zu den Kunden und wichtigsten Partnern bezüglich soll jedoch weiterhin aufrechterhalten werden, um über tägliche Lieferungen zu informieren. Die Produktionsstätten außerhalb Italiens setzen ihre Arbeit jedoch fort, um die Verfügbarkeit der Produkte und die Bearbeitung der noch ausstehenden Aufträge bis auf weiteres zu gewährleisten. Dieser Zeitraum sei jedoch nicht eindeutig festlegbar, heißt es von Campagnolo, weil dies auch von externen Lieferanten und der globalen Entwicklung der Situation abhängt.

SQlab

Tobias Hild, Geschäftsführer von SQlab, teilt mit: „Wir gehen davon aus, dass Händler die meisten Vorordern nach hinten schieben. Das ist kein Problem und wird keine Auswirkungen auf deren Rabatte haben. Da die meisten Händler derzeit noch Werkstattbetrieb haben, wird es häufig vorkommen, dass nur ein Sattel oder ein Paar Griffe benötigt werden. Aus diesem Grund berechnen wir keine Versandkosten solange offiziell der Handel geschlossen bleiben muss.“ Und zum Thema Erreichbarkeit heißt es von SQlab: „Wir sind komplett im Homeoffice, das funktioniert sehr gut, alle Telefonnummern und Emails funktionieren wie gewohnt. Das Lager arbeitet in zwei Schichten, alles funktioniert wie gewohnt.

Sigma

Elektronik-Spezialist Sigma beschreibt die getroffenen Maßnahmen folgendermaßen: "Viele unserer Mitarbeiter ins Mobile Office gewechselt, in der Produktion und Logistik wurde ein Mehrschichtbetrieb mit verkleinerten Teams eingeführt.Unsere Mitarbeiter im Mobile Office sind unter den bekannten Telefonnummern und E-Mail-Adressen erreichbar. Auch die Leitungen des Kundenservice sind weiterhin besetzt: Montag bis Donnerstag von 08:00 bis 16:00 Uhr, Freitag von 08:00 bis 14:00 Uhr. Unsere Außendienstmitarbeiter werden vorerst keine Besuche im Laden und in der Werkstatt vornehmen sowie Termine mit Geschäftspartnern auf digitale Kommunikationswege verlegt werden. Pakete und Post werden entgegengenommen und auch verschickt. Das schließt ebenso die Abwicklung von Bestellungen und Reklamationen ein. Hierbei sind wir auf die Unterstützung unserer Kunden angewiesen: Das Logistikunternehmen DACHSER bittet darum, ausschließlich Sendungen zum Transport zu übergeben, bei denen sichergestellt werden kann, dass diese durch ihren Empfänger übernommen werden."

RTI Sports

Vertriebsleiter Roland Nehring erklärt gegenüber velobiz.de: "RTI Sports hat einen Schichtdienst eingerichtet, um das Risiko maximal zu reduzieren. Da wir im Verkaufsinnendienst von 06:00 Uhr bis 17:00 Uhr arbeitsfähig sind und die Logistik von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr Aufträge bearbeitet, sind wir sehr gut aufgestellt. Unser Außendienst-Team telefoniert täglich mit unseren Kunden, um anstehende Ordern neu zu disponieren.
Generell können unsere Kunden alle Aufträge schieben oder bei Bedarf auch vorziehen, alles kein Problem. Außerdem informieren wir unsere Händler auch noch direkt über den Außendienst mit einem Informationsschreiben über die aktuellen Soforthilfe-Maßnahmen der einzelnen Bundesländer."

bike-angebot.de

Friedemann Vieweger vom Online-Marktplatz www.bike-angebot.de teilt velobiz.de mit, dass neben einem Sofort-Maßnahmenpaket mit Vergünstigungen das Unternehmen vor allem in den IT-Abteilungen die Abläufe optimiert habe. Damit könnten Webshops für Fahrradhändler in Rekordzeit umgesetzt werden. "Ein neuer Basic-Webshop kann schon nach einem Werktag Bearbeitungszeit live gehen. Wir möchten so möglichst vielen Fahrradhändlern ermöglichen, die Umsatzeinbußen mit Online-Verkäufen abzufedern", so Vieweger.

BBB Cycling

Bei BBB Cycling befindet sich seit vergangener Woche das Außendienst-Team im Home Office, um einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus entgegenzusteuern und sich und die Kunden zu schützen. „Wir versuchen, telefonischen Kontakt zu halten und stehen weiterhin gerne für Fragen oder einfach zum Gedankenaustausch zur Verfügung. Was wir momentan bewusst nicht tun, ist aktiv verkaufen“, heißt es von BBB Cycling. Das Lager sei gut gefüllt, daher könne eine langfristige Versorgung mit allen Produkten sichergestellt werden. Im Warenlager in Leiden/NL seien Maßnahmen getroffen worden, um für die Mitarbeiter das Risiko einer Ansteckung so gering wie möglich zu halten. Gleichzeitig will man somit sicherstellen, dass die Händler mögliche Bestellungen weiterhin schnell und zuverlässig erhalten. Der Außendienst wird für die Kunden telefonisch, per Facetime/WhatsApp und per E-Mail erreichbar sein. Zusätzlich können Bestellungen weiterhin über das B2B-Portal platziert werden.

Sports Nut

Bei Sports Nut ist man bei allen Marken gut bestückt. Alle Aufträge können wie gewohnt erfasst und geliefert werden, teilt Unternehmens-Sprecher Thorben Kriener gegenüber velobiz.de mit. Und weiter: „Zwecks Auslieferungen von Rückständen und Vorordern sind die Kollegen im Innendienst angewiesen, den direkten Kontakt mit den Kunden zu suchen und eine partnerschaftliche Lösung zu finden“.

Sram

Sram weitet infolge der Corona-Kreise den Kundensupport in Schweinfurt aus. Von Sram heißt es in einem aktuellen Kundenschreiben: „Mit den aktuell immer strenger werdenden Schutzmaßnahmen wird es für Bike Shops und Fachhändler zunehmend schwieriger, Service in der gewohnt hohen Qualität für unsere Produkte zu bieten. Um den Fachhandel in diesen Zeiten bestmöglich zu unterstützen, bieten unsere hauseigenen SRAM Service- und Technik-Fachkräfte ab sofort direkten Endkunden Support an.“ Das Angebot richtet sich jedoch nur auf Serviceanfragen von Endkunden, die künftig neben dem Kontakt zu Fachhändler sich direkt per Mail oder Telefon an den Sram-Service wenden können. Jedoch ist es für Endkunden nicht möglich, Produkte direkt nach Schweinfurt zu schicken.

Giant Deutschland

Bei Giant Deutschland hat man das Büro geschlossen und komplett auf Homeoffice umgestellt, wie Oliver Hensche mitteilt. Wobei die Kommunikation und die wichtigsten Geschäftsprozesse weiterlaufen können. Wer noch Räder annehmen kann und will, wird wöchentlich bedient, Teile gehen täglich raus. Es bestehe für Händler unverändert die Möglichkeit, die Planungsorder zu verschieben. Der Webshop ist zudem jetzt für alle Händler freigeschalten, die Räder montieren und abnehmen können.

KMC Europe

KMC Europe mit Sitz im Niederländischen Heerenveen arbeitet im Krisenmodus, gewährleistet aber allen Kunden gegenüber den gewohnten Service und sehr gute Verfügbarkeit der Produkte. In den Bereichen Verkauf, Marketing und Produktmanagement wird vorwiegend im Homeoffice gearbeitet. Über online Meetings bleiben die Kolleginnen und Kollegen im Austauch. Dadurch können die in der Zentrale arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die frei gewordenen Arbeitsplätze nutzen und mit ausreichend Abstand zu einander arbeiten. In der Logistik wird in kleinen Teams und zum Teil in Schichten gearbeitet. "Die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat höchste Priorität“ erklärt der Geschäftsführer Christ Bakker. „ Wir wollen aber auch unsere Kunden dabei unterstützen, die Krise so gut wie möglich zu meistern.“ Oberste Priorität haben derzeit Lieferungen an die Fahrradhersteller, die aktuell noch produzieren. Aber auch der Fachgroßhandel und die Verbände werden wie gewohnt beliefert. Hier steht natürlich der Werkstattbedarf im Fokus.

JobRad

Zur aktuellen Situation sagt Holger Tumat, Geschäftsführer von JobRad: "Wir wissen um die schwierige Situation vieler Händler und unterstützen unsere Fachhandelspartner nach Kräften. So haben wir aktuell unsere Kapazitäten sogar erhöht, um alle JobRad-Bestellungen schnellstmöglich auszulösen, damit unsere Fachhandelspartner – soweit die Bestimmungen vor Ort es zulassen – so viele Räder wie möglich an ihre Kunden übergeben können. Gleichzeitig unterstützen wir auch stationäre Händler beim Direktversand an Endkunden, da wir die dafür nötigen Prozesse schon länger vorbereitet haben.
Die Services JobRad-Inspektion und JobRad-FullService können weiter wie gewohnt abgewickelt werden. Für die Fälle, in denen aktuell Fristen für Durchführungen von Serviceleistungen verstrichen sind, z.B. am Leasingende, bieten wir kulante Sonderlösungen an. Auch für Anfragen aller Art sind wir trotz Homeoffice-Betrieb unverändert auf allen Kanälen gut erreichbar. Wichtige Informationen für unsere Fachhandelspartner stellen wir außerdem stets aktuell auf der Seite www.jobrad.org/fachhandel/corona-informationen-fachhandel.html bereit.“

MSA GmbH

Von der MSA GmbH kommt diese Mitteilung: „Soweit möglich sind alle Kolleginnen und Kollegen in ihren Homeoffices tätig und stellen weiterhin den reibungslosen Geschäftsablauf sicher. Auf den üblichen Kommunikationskanälen, wie etwa Telefon oder Email, wird unser Kunde keine Unterschiede bemerken.“ Desweiteren informiert Vertriebsleiter Ewald Hoedl: „Um unseren Geschäftsbetrieb zuverlässig und unterbrechungslos aufrecht erhalten zu können, stehen u.a. für Logistik und Versand mehrere Teams zur Verfügung, die im Notfall Lücken schließen. Unsere Warenbestände sind auf sehr gutem Niveau, wir liefern aktuell bei Bedarf wie gewohnt ab Lager Weiden aus. Was die Zahlungskonditionen betrifft, können wir gerade jetzt umfangreiche und lohnende Möglichkeiten für unsere Handelspartner bieten.“ Auch die MSA Fachhandelsschulungen rund um die Marken Bionicon, Trenoli und Strida laufen weiter: „Die für alle Fachhändler offene MSA-Fachhandelsakademie wird in den kommenden Tagen ihr Schulungsangebot auch online platzieren und mit Hilfe von Videokonferenzen verschiedene Veranstaltungen anbieten. Bereits jetzt gibt es hierzu große Nachfrage und wir freuen uns schon auf den persönlichen Kontakt via Internet zu allen Teilnehmern“, teilt Ewald Hoedl mit.

Coboc

E-Bike-Spezialist Coboc bietet ab sofort einen Direktversand, der auch im Händlerauftrag erfolgt, wenn der Laden geschlossen bleiben muss. Dabei wird der Versand zum Kunden direkt aus der Bielefelder Lager auf den Weg gebracht, während der Fachhandelspartner Umsatz generiert. Gegenüber dem Kunden erhöht Coboc zudem das Rückgaberecht auf 30 Tage und wird in Kürze auch Ratenzahlungen ermöglichen. Die Kundenberatung übernehmen die Coboc-Mitarbeiter derzeit persönlich per Chat und Video, für die sich der Endverbraucher über ein praktisches Buchungs-Tool einen Termin blocken kann. Ein Service, der auch nach der akuten Krisenphase in Übereinkunft mit dem Fachhandel aufrecht bleiben und mit Live-Beiträgen via Instagram oder Facebook-Sessions mit Fragerunde ausgebaut werden kann. „Auch an uns rüttelt die derzeitige Situation und noch vieles liegt im Ungewissen, obwohl wir mit allen Bestandsmodellen lieferfähig sind. Doch Stillstand liegt nicht in der Mentalität von Coboc. So konnten wir mit Rückhalt aus dem gesamten Team binnen kürzester Zeit einen konstruktiven Maßnahmenkatalog entwickeln, der unserem Fachhandel Schützenhilfe leistet und gleichzeitig dem Endverbraucher einen weitreichenden individuellen Service bietet. Wir verbinden die digitale mit der physischen Welt zu einem maßgeschneiderten Servicepaket, das bei Coboc auch in Zukunft Bestand haben wird“, so Annalena Horsch, Geschäftsführerin der Coboc GmbH & Co. KG.

Velocollect

Ulrich Gries von Velocollect bietet Händlern ein „Online-Sofort-Hilfe-Paket“ im Rahmen der Online-Verkaufslösung über die Plattform velocollect. Ziel sei es, dass Fachhändler kurzfristig mit dem Warenbestand live gehen können und ein schneller Einstieg ins Online-Geschäft gelingt .

Company Bike Solutions GmbH

Hier heißt es in einer Mitteilung u.a.: "In den nächsten Wochen werden vermutlich viele Menschen dem Rat von Gesundheitsminister Spahn folgen und statt Bus und Bahn das Fahrrad nutzen. Dementsprechend wird das Fahrrad neben Auto oder Motorrad in der kommenden Zeit das wichtigste Verkehrsmittel darstellen. Um den damit verbundenen erhöhten Bedarf in den Fahrradwerkstätten zu decken, bietet Fahrradleasing Anbieter Company Bike seine Dienstleistungen inklusive des mobilen Reparaturservices weiterhin an."
Zudem erklärt Geschäftsführer Markus Maus: „Um die individuelle Mobilität unserer Kunden – auch in diesen gesellschaftlich ungewöhnlichen Zeiten – weiterhin aufrechtzuerhalten, liefern wir allen Mitarbeitern, die aktuell ein Company Bike bestellt haben, ihr Dienstfahrrad auf Wunsch kostenfrei direkt nach Hause. So können wir einen gesellschaftlichen Beitrag leisten, die Ansteckungsgefahr zu reduzieren.“
Zusätzlich zur telefonischen Beratung bietet Company Bike außerdem allen am Dienstfahrrad interessierten Unternehmen die Möglichkeit, an einem Webinar oder einer Videokonferenz teilzunehmen.

Ciclo Sport

Auch die CicloSport K.W. Hochschorner GmbH tut alles Nötige, um der Pandemie entgegenzuwirken und das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Deshalb agiert Ciclo nur in Notbesetzung, alle wichtigen Schlüsselpositionen wie Vertrieb, Versand, Service, Abrechnung und die Geschäftsleitung sind allerdings weiterhin besetzt, damit die essenzielle Geschäftsfähigkeit dennoch gewährleistet werden kann. Sofern bis dahin keine Lockerung seitens der Bundesregierung ausgesprochen wird, bleiben diese Einschränkungen noch bis Ende April erhalten.

Craft

Beim schwedischen Spezialisten für Funktionsbekleidung haben Handelspartner ab sofort die Möglichkeit, ihre Bestellung direkt zum Endverbraucher nach Hause zu verschicken. Die Rechnungsstellung wickelt der Händler dabei selbst ab. Auch ein Umtausch ist nach dem Ende der Ausgangsbeschränkung ausschließlich beim Händler vor Ort möglich.

Pendix

Hier erklärt CEO Thomas Herzog:
„Der Fachhandel hat zum Teil seine Geschäfte abgeschlossen und selbst wenn dies nicht so ist, so hat er wirtschaftlich stark unter den Einschränkungen zu leiden. Flottenkunden und Hersteller sind zwar weiter im Einsatz, doch die Lage ist unklar, daher haben die meisten einen Sparkurs eingeschlagen, was ja aktuell mehr als verständlich ist. Auch wir haben erstmal Kurzarbeit eingeführt. (…) Während der Kurzarbeit arbeiten wir in der Produktionshalle im Schichtbetrieb mit jeweils vier Stunden. Unsere im Büro tätigen Kollegen haben wir überwiegend ins Homeoffice geschickt und einen klaren Anwesenheitsplan für das Büro ausgegeben, der aber überwiegend von Gründern und Geschäftsführern abgedeckt wird. Schließlich kann man ja nicht den kompletten Betrieb über Wochen oder Monate außer Gefecht setzen, wie soll den so etwas je wieder hochgefahren werden, wenn diese Krise mal vorbei ist?! Außerdem haben wir besondere Hygiene- und Umgangsbestimmungen eingeführt.“ Und in Bezug auf Lieferfähigkeit erklärt Herzog: „Natürlich haben wir die Strukturen und Abläufe angepasst, aber wir tun alles, um weiter zu produzieren, denn die Nachfrage ist nach wie vor und trotz Krise vorhanden. Allerdings könnten demnächst Probleme auftreten, denn auch wir haben Vorlieferanten in den betroffenen Gebieten in Asien und Italien, im Moment sieht aber noch alles gut aus.“

Bike Action

Vom Markenvertreiber heißt es: „Unser Geschäftsbetrieb läuft ohne signifikante Einschränkungen weiter – natürlich wollen wir den Einzelhandel weiterhin mit allen benötigten Teilen versorgen! Zum Schutz der Mitarbeiter arbeiten wir bei BikeAction aktuell in wöchentlich wechselnden Teams. Alle Abteilungen sind weiterhin, wie gewohnt, zu erreichen! Die Reisetätigkeiten unserer Außendienstbetreuer wurden zwar eingestellt, dennoch ist auch hier die Betreuung durch den digitalen Kommunikationsweg gesichert.
Alle Ordern werden, nach enger Absprache mit unseren Kunden, ausgeliefert. Lieferengpässe, wird es nach aktuellem Stand, nicht geben.
Wir beobachten selbstverständlich fortwährend die Entwicklung und bewerten die Lage nach Bedarf neu."

Vaude

Der Geschäftsbetrieb läuft bei Vaude trotz der aktuellen Situation weiter. „Dank unserer Kultur und unserer IT-Struktur konnten rund 200 Mitarbeiter quasi von einem Tag auf den anderen im Home Office arbeiten“, so Manfred Meindl. Auch in der Manufaktur werden weiterhin „Made in Germany“ Radtaschen und Taschen hergestellt - selbstverständlich unter verschärften Hygiene-Auflagen und Einhaltung aller empfohlenen Standards.
Die zentrale Logistik am Firmensitz ist in Betrieb, um Aufträge für Händler mit lokalem Lieferservice sowie Online-Bestellungen auszuführen. Auch der Reparaturservice läuft in vollem Umfang weiter. Der Innendienst ist ebenfalls erreichbar, dasselbe gilt für den Außendienst in allen Gebieten und für die Visual Merchandiser.

Update

Wir behalten die Entwicklungen weiter im Auge und aktualisieren diese Artikel laufend.

27. März 2020 von Jürgen Wetzstein
Velobiz Plus
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