2 Minuten Lesedauer
Motor und Automatik-Getriebe in einer Antriebseinheit
i

Neuen Antrieb vorgestellt:

Französischer Konzern will im E-Bike-Markt landen

Mit Valeo wagt sich ein weiterer Automobilzulieferer mit einem neuen Antriebssystem auf den E-Bike-Markt. Der neue Antrieb wurde zusammen mit Getriebebauer Effigear entwickelt.

Der Autozulieferer will im E-Bike-Markt punkten.Neuer Anbieter im E-Bike-Segment.

Mit einem Konzernumsatz von 19,2 Mrd. EUR ist der französische Automobilzulieferer Valeo ( www.Valeo.com ) ein industrielles Schwergewicht. Technologien von Valeo finden sich beispielsweise in vollelektrischen Pkws oder E-Trucks sowie in autonomen Shuttles, elektrischen Dreirädern oder Lieferdroiden. In der Fahrradbranche hingegen ist das Technologieunternehmen noch ein unbeschriebenes Blatt. Das soll sich künftig mit dem soeben vorgestellten, neuen Antriebssystem für E-Bikes ändern. Mit an Bord ist der in der Fahrradbranche bekannte Schaltgetriebe-Entwickler Effigear als Entwicklungspartner.
Damit ist es nicht überraschend, dass beim Valeo-Antriebssystem, das auf 48-Volt-Basis arbeitet, ein Schaltgetriebe eine gewichtige Rolle spielt. Das Smart E-Bikes System von Valeo integriert sowohl Mittelmotor als auch ein adaptives Automatikgetriebe direkt ins Pedalsystem. Hier bedeutet das für den Fahrer: Die Auswahl der sieben möglichen Gänge erfolgt automatisch und Systemalgorithmen justieren den Grad der elektrischen Unterstützung. So ganz neu ist die Idee allerdings nicht, wie das Unternehmen in seiner Präsentation vermitteln will. Schon andere Unternehmen haben an ähnlichen Konzepten gearbeitet oder tun es weiterhin, beispielsweise der finnische Anbieter Revonte velobiz.de berichtete .

Kraftpaket

Was die Leistungsfähigkeit des neuen Motors anbelangt, so lesen sich zumindest die Zahlen beeindruckend. „Aufgrund eines Drehmoments von 130 Nm kann es den physischen Kraftinput des Radfahrers um das Achtfache verstärken“, heißt es von Valeo. Die Kraftübertragung erfolgt über einen Carbonriemen auf das Hinterrad. Zur Ausstattung gehört eine Diebstahlssicherung, die ebenfalls als Funktion im Antriebssystem integriert ist.

Valeo sieht sich als Systemlieferant für OEM-Kunden – will also keine eigenen E-Bikes auf den Markt bringen. Zu Demonstrationszwecken wurden drei Prototypen entwickelt: ein City-Bike, ein Mountainbike und ein Lastenrad, welches als besondere Features eine Rückfahrfunktion und eine Funktion zur Bremsenergierückgewinnung integriert.

Chairman und Chief Executive Officer von Valeo ist Jacques Aschenbroich. Er erklärt: „Eines der wichtigsten strategischen Ziele von Valeo ist es, zügig in die wachsenden Märkte für emissionsfreie Mobilität zu expandieren. Insbesondere denken wir dabei an den Markt für kleine E-Fahrzeuge für die Innenstadt, Elektromotorräder und -roller, autonome Lieferdroiden für die letzte Meile und an E-Bikes. Um unsere Ziele zu erreichen, nutzen wir die technologischen Plattformen, die wir für die Automobilindustrie entwickelt haben – und zwar insbesondere ADAS-Plattformen für fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme und Plattformen für die 48-Volt-Elektrifizierung. Diese passen wir dann auf die jeweilige Anwendung an.“

16. Dezember 2020 von Jürgen Wetzstein
Velobiz Plus
Die Kommentare sind nur
für unsere Abonnenten sichtbar.
Jahres-Abo
115 € pro Jahr
  • 12 Monate Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
  • 10 Ausgaben des exklusiven velobiz.de Magazins
Jetzt freischalten
30-Tage-Zugang
Einmalig 19 €
  • 30 Tage Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
Jetzt freischalten
Sie sind bereits Abonnent?
Zum Login