Unsicherheit als Hemmschuh
Gfk: Konsumklima in Deutschland erhält einen kleinen Dämpfer
Gerade Deutschland als Exportnation ist in besonderer Weise auf ein ruhiges und sicheres weltwirtschaftliches Umfeld angewiesen. Die Ereignisse in Fukushima, aber auch in Libyen haben zuletzt offenbar für leichte Verunsicherung gesorgt und die überaus guten Rahmenbedingungen im Inland, wie beispielsweise die positive Entwicklung auf dem heimischen Arbeitsmarkt, überlagert. Dies zeigt auch der zweite leichte Rückgang in Folge beim ifo-Geschäftsklimaindex.
Aber trotz der gestiegenen Risiken aus dem Ausland werden die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland weiter positiv gesehen. Die Prognosen für das Wachstum in diesem Jahr wurden zuletzt auf breiter Front nach oben revidiert. So haben beispielsweise die führenden Forschungsinstitute in ihrem kürzlich veröffentlichten Frühjahrsgutachten ihre Wachstumsprognose aus dem Herbst 2010 von 2,0 auf 2,8 Prozent heraufgesetzt.
Neben den weltwirtschaftlichen Risiken sind vor allem die zuletzt gestiegenen Preise für das gemäßigtere Einkommensklima verantwortlich. Rekordstände bei Benzin und Heizöl dämpfen die Kaufkraft der Konsumenten. Damit wird ein Teil der recht ansehnlichen Zuwächse bei den Löhnen und Gehältern wieder aufgezehrt.
Im Gegensatz zu Einkommens- und Konjunkturerwartung zeigt sich die Anschaffungsneigung im April dieses Jahres nahezu unbeeindruckt. Damit kann der Indikator sein gutes Niveau trotz weniger guter Rahmenbedingungen behaupten. Vor allem die exzellente Inlandskonjunktur mit zunehmender Beschäftigung sorgt offenbar weiter für eine rückläufige Angst vor Jobverlust. Dies gibt Planungssicherheit gerade im Hinblick auf größere Anschaffungen und verhindert derzeit ein Abrutschen der Konsumneigung aufgrund steigender Inflationsgefahren.
Insgesamt erhält der Gesamtindikator für das Konsumklima des GfK jedoch einen kleinen Dämpfer. Zur weiteren Entwicklung des Konsumklimas in Deutschland heißt es vom GfK: „Inwieweit sich dies zu einem Trend entwickeln kann, hängt in erster Linie vom weiteren Verlauf der weltweiten Rahmenbedingungen ab. Da die Voraussetzungen für eine gute Konsumkonjunktur im Inland selbst nach wie vor gegeben sind, dürfte der Konsum auch in den kommenden Monaten eine bedeutende Rolle spielen. Vor allem vor dem Hintergrund einer zu erwartenden Verlangsamung des Exportwachstums wird es wichtig sein, neben den Ausfuhren ein zweites starkes Standbein für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zu haben.“
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