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Aktuelle Studie:

Internetnutzung in Deutschland überspringt die 70-%-Hürde

Die Internetnutzung in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 2,9 Prozentpunkte auf 72 Prozent gestiegen. Binnen eines Jahres haben somit zwei Millionen Menschen die digitale Welt neu für sich entdeckt. Dies geht aus dem aktuellen „(N)ONLINER Atlas“ der Initiative D21 hervor, Deutschlands größter Studie zur Internetnutzung, die weitere interessante Ergebnisse zu Tage fördert.

Die Zahl der Internetnutzer hat sich damit in den vergangenen Jahren deutlich vergrößert: 2001 lag der Anteil der Internetnutzer noch bei rund 37 %. Seit zehn Jahren wird die Studie von TNS Emnid/TNS Infratest durchgeführt. Dabei werden über 30.000 Personen zu Kriterien wie Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsstand oder Beschäftigung befragt, woraus sich unter anderem detaillierte Rückschlüsse auf die Internetnutzung in den einzelnen Bundesländern, Regierungsbezirken und Ortsgrößenklassen ziehen lassen. Damit bietet die Studie einen ausführlichen Blick auf die momentanen Rahmenbedingungen für die digitale Gesellschaft in Deutschland.

Mit aktuell 80,2 % Onliner-Anteil ist Bremen weiterhin Spitze bei der Internetnutzung. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein erneut hoher Zuwachs von sechs Prozentpunkten. Auch die anderen Stadtstaaten (Berlin 75,2 % und Hamburg 75 %) sind unter den Top 5 vertreten. Als einziges Flächenland kann sich Baden-Württemberg mit 76 % dazwischen schieben und belegt den zweiten Platz bei der Internetnutzung unter den Bundesländern.

Zum dritten Mal in Folge weist die Bevölkerungsgruppe mit formal einfacher Bildung den höchsten Zuwachs bei der Internetnutzung auf. Um 3,9 Prozentpunkte auf 56,6 & stieg die Zahl der Onliner mit Volks- oder Hauptschulabschluss. Mit 5 % sind auch die meisten Nutzungsplaner aller Bildungsgruppen hier vertreten, wodurch man in den nächsten Jahren mit einem weiteren überdurchschnittlichen Wachstum rechnen kann. Trotz dieser positiven Entwicklung liegt diese Bildungsgruppe weiterhin weit hinter den Gruppen mit einem weiterbildenden Schulabschluss (76,2 % Onliner) und der Gruppe mit Abitur oder Studium (88,8 % Onliner). Spitzenreiter sind Schüler, die bereits mit 97,5 % Onliner-Anteil beinahe vollständig im Internet anzutreffen sind.

Auch wenn noch immer die Regel gilt, dass mit steigendem Alter die Internetnutzung abnimmt, verzeichnet auch in diesem Jahr die Altersgruppe 50plus mit 4,7 Prozentpunkten das höchste Wachstum. Inzwischen ist beinahe jeder zweite Best Ager (49,6 %) online. Jedoch werden große Unterschiede in dieser Altersgruppe im Detail deutlich: Während bei den 50- bis 59-Jährigen noch 71,8 % online sind, fällt dieser Wert bei den 60- bis 69-Jährigen auf 54,0 % und bei den über 70-Jährigen ist nur noch knapp jeder Vierte online (23,3 % Internetnutzung).

Haushalte mit einem Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro schaffen in diesem Jahr ebenfalls erstmals den Sprung über die 50-Prozent-Hürde. Trotz Steigerung um 4,5 Prozentpunkte in dieser Einkommensklasse, besteht nach wie vor ein mehr als deutlicher Zusammenhang zwischen der Internetnutzung und dem Einkommen. So sind beispielsweise 92 % der Deutschen mit einem Haushaltseinkommen von über 3.000 Euro bereits online und 80 % der Einkommensschicht zwischen 2.000 und 3.000 Euro.

Unverändert zum Vorjahr ist DSL mit weitem Abstand die meist genutzte Internetzugangsart. 42,8 % (Vorjahr 42,5 %) der Bevölkerung gehen darüber breitbandig in die digitale Welt. Die größte Steigerung von 1,2 Prozentpunkten im Breitbandbereich kommt aber dem Kabelanschluss zugute. Aktuell finden 4,5 % der Bevölkerung dadurch den Weg ins Netz. Der zweitgrößte Wachstumstreiber ist die Mobilfunknutzung von zu Hause aus: Mit 1,9 % verdoppelt sich nahezu der Bevölkerungsanteil, der diesen Kanal als Hauptzugangsart für die Internetnutzung zu Hause angibt. Gerade die beliebten UMTS-Sticks haben daran einen großen Anteil. ( www.nonliner-atlas.de )

13. Juli 2010 von Jürgen Wetzstein
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