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Delius Klasing Fahrradmarktstudie

Konsumfreude bleibt auf hohem Niveau

Die Fahrradmarktstudie des Delius Klasing Verlags bietet jährlich interessante Einblicke in Marktstrukturen und Kundeninteressen. Dieses Jahr gaben fast 42.000 Menschen Auskunft zu ihren Bike-Vorlieben und -Plänen.

Insgesamt bescheinigt die Studie ein beständig hohes Nachfrageinteresse auf Seiten der Kernzielgruppen in den einzelnen Segmenten. Insgesamt haben 41.645 Leserinnen und Leser der Zeitschriften Bike, Tour, Mybike EMTB und Freeride an der Erhebung teilgenommen und dabei keine Absichten gezeigt, sich die Freude an ihrem Freizeitvergnügen verderben zu lassen. Das E-Bike baut seinen Vorsprung weiter aus und das universell einsetzbare Gravel-Bike verzeichnet deutlichen Zuwachs. Außerdem erreichen die Ausgaben für Kompletträder und Zubehör neue Höchststände.

In der Zeitspanne von März bis Juni 2022 wurde die Leserschaft der Radsportmagazine aufgerufen, an einer umfangreichen schriftlichen Befragung teilzunehmen. Seit 1998 führt das unabhängige Marktforschungsinstitut Market Research aus Neuhausen bei Stuttgart diese Umfrage durch, die aktuelle Studie ist also bereits die 25. und damit Jubiläumsausgabe.

Wie in der Vergangenheit glänzten die Umfrageteilnehmenden auch dieses Jahr mit großer Begeisterung für ihren Sport oder ihre Freizeitbeschäftigung. In vielen Bereichen wurden neue Rekordmarken erreicht.

Die ungetrübte Konsumlaune hängt wohl nicht unwesentlich mit der Struktur der Befragten zusammen. Die Teilnehmenden der Studie sind vorwiegend männlich mit einem überdurchschnittlich hohen, frei verfügbaren Einkommen, das im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt bis zu dreimal so hoch ausfällt.

Rekordausgaben für Neuräder

So ist es nicht verwunderlich, dass die Ausgaben für Kompletträder und Zubehör noch einmal deutlich gestiegen sind und ein neues Spitzenniveau erreicht haben. Mit durchschnittlich 5.322 Euro (2020: 4.570 Euro) hat die EMTB-Leserschaft am meisten für ihr neues Bike ausgegeben, aber auch die Ausgaben für alle anderen Fahrradmodelle sind gestiegen. Beim Zubehör sieht es ähnlich aus: Die Teilnehmenden der TOUR-Umfrage geben an, in den letzten zwölf Monaten in etwa 852 Euro für Zubehör-Artikel ausgegeben zu haben (2020: 635 Euro) und 433 Euro für Bekleidung (2020: 390 Euro).
Eine interessante Perspektive für den Fahrradkauf ist das Firmenrad-Leasing, das in allen Segmenten sichtbar zunimmt und immer beliebter wird. Der Leasing-Anteil bei den MTB-Fahrern hat sich seit 2020 nahezu verdoppelt. Mit 31,5 % ist der Anteil derer, die ihr E-Mmb geleast haben, am höchsten. Mehr als ein Drittel der EMTB-Lesenden beabsichtigen, das zukünftige E-Mountainbike zu leasen.

Davon profitieren auch spezielle Fahrradversicherungen, die beim Abschluss von Leasingverträgen obligatorisch sind. Insgesamt lässt sich feststellen, dass der Wunsch nach finanzieller Absicherung aufgrund der hohen Kaufpreise für motorisierte Fahrräder und Rennräder zugenommen hat und sich die Fahrradversicherungen hierfür innerhalb von zwei Jahren verdoppelt haben. In der EMTB-Leserumfrage ist das ein Sprung von 19,4 % im Jahr 2020 auf 40,4 % im Jahr 2022.

Insgesamt beabsichtigen 38 % der TOUR-Leserschaft sich ein neues Rennrad zu kaufen. Dafür sind sie bereit, im Durchschnitt 5.207 Euro zu investieren (2020: 4.236 Euro). Das wichtigste Kaufkriterium ist die Produktqualität. Zu beobachten ist, dass sich das Trendthema Gravelbike weiter fortsetzt. 9,2 % geben an, am häufigsten ein Gravelbike zu fahren. Das sind rund 2,7 Prozent mehr als im Jahr 2020. Damit haben Gravelbikes in den vergangenen zwei Jahren die höchste Zuwachsrate erlebt. 40,2 % der TOUR-Studieneilnehmer besitzen ein Gravelbike, meist aber als Zweitrad.

Radreisen im Trend

Das Reisen mit dem Rad erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Über 80 % der Befragten planen mit Sicherheit oder vielleicht einen Radurlaub. Die Ausgaben für einen solchen Trip stagnieren im zweiten Jahr unter Corona-Einfluss auf hohem Niveau und liegen im Schnitt bei knapp über 1.000 Euro. Deutschland ist nach wie vor das Rad-Urlaubsland Nummer 1, da sind sich alle befragten Zielgruppen einig. Österreich und Italien legen im Länderranking an Prozentpunkten zu und gehören ebenfalls zu den beliebtesten Rad-Destinationen.

14. Oktober 2022 von Daniel Hrkac

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