
Spitzenwert in Europa
Marktanteil von E-Bikes steigt in Österreich auf 57 %
Auch in Österreich haben volle Lager in den Fahrradgeschäften im vergangenen Jahr den Warenfluss von der Fahrradindustrie in Richtung Fahrradhandel gebremst. Wie die Interessenvertretung ARGE Fahrrad, die unter dem Dach des Verbands VSSÖ angesiedelt ist, berichtet, wurden im vergangenen Jahr 395.426 Fahrräder (motorisiert und unmotorisiert) an den österreichischen Sport- und Fahrradfachhandel verkauft. Das entspricht einem Rückgang von 6,1 %. Damit wurden im Jahr 2024 1,055 Mrd. EUR im Fachhandel umgesetzt, 11,1 % weniger als im Jahr zuvor. Flächendeckende Rabattaktionen schlagen sich hier negativ auf die Umsatzentwicklung nieder.
Nachdem bereits 2023 in Österreich erstmals mehr E-Bikes als nicht-elektrische Fahrräder verkauft wurden, haben diese noch weiter zugelegt. Der Marktanteil von E-Bikes am Gesamtmarkt liegt 2024 bei 57 Prozent. Das ist eine nochmalige Steigerung vom Vorjahr um 5 Prozent und ist damit der höchste Wert in Europa. Nach den Ausreißern während der Pandemiejahre haben sich die Verkaufszahlen 2024 auf ein Niveau rund um 400.000 Fahrräder stabilisiert. Dass die Fördermodelle wirken, zeige eine Versechsfachung der Dienstfahrräder seit 2022 und nach wie vor steigende Absatzzahlen bei (E-)Falträdern (plus 33,8 %) und (E-)Transportfahrrädern (plus 48,7 %). Die ARGE Fahrrad drängt daher auf eine unbedingte Verlängerung der Förderungen. Wachstumsmotoren waren daneben auch Gravel Bikes (plus 12,7%) und Rennräder (plus 20,8%)
„Den Rückgang haben wir aufgrund der wirtschaftlich herausfordernden Rahmenbedingungen, die natürlich einen negativen Einfluss auf die Kauflust der Konsumentinnen und Konsumenten haben, prognostiziert. Aber er ist deutlich geringer als erwartet, gerade bei den E-Bikes haben wir zum Teil stark wachsende Segmente, das stimmt uns sehr zuversichtlich. Umso mehr braucht es jetzt alle Anstrengungen für politische Rahmenbedingungen, die die heimische Kaufkraft wieder stärken und den Wirtschaftsmotor in Gang bringen“, bekräftigt der Sprecher der ARGE Fahrrad Hans-Jürgen Schoder.
Gleichzeitig lassen sich laut des Branchenexperten von der geringeren Absatzmenge seitens der Fahrradindustrie an den Handel keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Nachfrage nach Fahrrädern von Konsumentinnen und Konsumenten im Handel treffen. Die Nachfrage nach Fahrrädern im Sport- und Fahrradfachhandel sei weiterhin gut, der Handel deckt die aktuelle Nachfrage sehr gut aus gefüllten Lagern ab, heißt es von der ARGE Fahrrad. Vor allem dem Ostergeschäft blicken Industrie und Handel positiv entgegen.
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