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Kritik an ZIV-Position zu EPAC-Regulierung:

RLVD nennt Leistungsbegrenzung praxisfern

„Fahrrad bleibt Fahrrad – auch mit starker Unterstützung“ – so lautet der Titel eines Entwurfs für ein Positionspapier des Radlogistikverbands Deutschland e.V. (RLVD). Damit positioniert sich der Verband gegen den Zweirad-Industrie-Verband (ZIV), der die maximale Unterstützungsleistung von EPACs begrenzen will. Ein Branchen-Lunch auf der Eurobike soll den Rahmen bieten, um das Positionspapier zu präsentieren und über die Regulierungsfrage zu diskutieren.

750 Watt maximale Unterstützungsleistung am Antriebsrad ist einer der Parameter, den der ZIV vorschlägt, um künftig E-Bikes (EPACs) zu kennzeichnen velobiz.de berichtete . Der RLVD sieht den Vorschlag des ZIV aus der Perspektive der Logistikbranche, der Lastenradhersteller und professioneller Nutzerinnen und Nutzern als praxisfern an.

Konkret argumentiert der RLVD, dass die Begrenzung der Maximalleistung eine Gefahr für die Verkehrssicherheit ist. Vom Verband heißt es im Vorfeld des angekündigten Positionspapiers, das derzeit im Verband diskutiert wird und auf der Eurobike vorgestellt werden soll: „In der gewerblichen Nutzung – z. B. beim Anfahren von beladenen Lastenrädern an Steigungen, bei der Zustellung im hügeligen Stuttgart oder in Rampensituationen in Tiefgaragen – ist eine kurzfristig hohe Motorleistung unverzichtbar. Sonst wird das Rad zu langsam im fließenden Verkehr und lässt sich schlecht kontrollieren.“ Eine starre Obergrenze bei der Spitzenleistung, wie sie der ZIV vorschlägt, gefährde damit die Alltagstauglichkeit etablierter Cargobike-Systeme.

Wattzahl zu abstrakt

Als zweiten Punkt führt der RLVD an, dass Sicherheit durch nachvollziehbare technische Standards entstehe und Wattgrenzen im Zusammenhang der EPACs zu abstrakt sind. Lastenräder, die als EPACs bis 25 km/h elektrisch unterstützen, sind laut dem Verband in der EU-Verordnung 168/2013 eindeutig geregelt. Auf nationaler Ebene sieht der RLVD deshalb keinen Änderungsbedarf. Den ZIV wirft der Verband vor, den Faktor Sicherheit als Deckmantel in der Argumentation zu nutzen. Der RLVD entgegnet, dass Sicherheit vor allem durch mehr Lastenräder auf den Straßen und dadurch geringere Reisegeschwindigkeiten gegenüber den Kfz zu erreichen ist. Zudem gelte es, die europäische Normenreihe EN 17860 konsequent anzuwenden. Die Normen stellen bereits verschiedene sicherheitsrelevante Anforderungen an leichte und schwere Lastenräder.

Diskussion auf der Eurobike

Beim Branchen-Lunch, das am Donnerstag den 26. Juni von 13 bis 14 Uhr auf der Eurobike stattfindet, will der RLVD die Diskussion unter dem Motto „Fahrrad bleibt Fahrrad – Verständnis für eine realistische EPAC-Regulierung“ vertiefen. Wer sich anmeldet , erhält einen Entwurf des Positionspapiers, das bei dem Event vorgestellt werden soll. Der RLVD will Fragen beantworten und zu einem offenen Austausch einladen, hinter dem das Ziel stehe, „ein praxisgerechtes, sicheres und innovationsfreundliches Regelwerk mit allen relevanten Akteuren“ zu entwickeln.

12. Juni 2025 von Sebastian Gengenbach

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