
Marktzahlen
Zukunft Fahrrad sieht Branche bereit für nächsten Gang
„Zwischen Krise und Aufbruch“ betitelte Zukunft Fahrrad seine Marktdatenanalyse. In dieser wird festgehalten, dass 205.000 Arbeitsplätze und 27 Milliarden Euro Umsatz unmittelbar von der Branche gesichert und erwirtschaftet werden.
Diese Zahlen belegen, dass das vergangene Jahr herausfordernd gewesen ist, denn sowohl bei Umsatz als auch Beschäftigtenzahlen musste die Fahrradwirtschaft Rückgänge verkraften. Das Jahr 2024 gilt damit als „relativer Tiefpunkt“. Relativ, weil das Niveau immer noch deutlich über dem vor Corona liegt, aber trotzdem Tiefpunkt, weil die besagten Rückgänge ein deutliches Signal seien, dass der Boom der vergangenen Jahre deutlich an Dynamik verloren hat.
Dienstleistungen schneiden besser ab als Herstellung und Handel
So ist die Zahl der durch das Fahrrad gesicherten Arbeitsplätze etwas zurückgegangen. Mehr als 205.000 Beschäftigte profitieren direkt, indirekt (durch bezogene Lieferungen und Leistungen) oder induziert (Konsumausgaben der Beschäftigten) von den Kernsektoren Handel, Herstellung und Dienstleistungen. Rund 284.000 Jobs werden durch den Fahrradtourismus gesichert (Stand 2023). Ein leichter Beschäftigungsrückgang war 2024 sowohl in der Herstellung als auch im Handel zu sehen (-4 Prozent und -1 Prozent). Die Umsätze in der Herstellung sind mit einem Minus von 10 Prozent spürbar gesunken.
Gleichzeitig zeigen andere Bereiche der Branche bemerkenswerte Resilienz. Dienstleistungen rund um das Fahrrad, insbesondere das Dienstradleasing, sind stabil geblieben. Dienstradleasinganbieter haben weiter eingestellt (+16 Prozent) und konnten ihren Vorjahresumsatz beinahe halten (-3 Prozent). Sie leisten weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung – nicht zuletzt, weil sie die Elektrifizierung des Fahrrads massentauglich gemacht haben. Auch die Bereiche Sharing, Abo-Services und Gebrauchtradhandel haben in der Summe neu eingestellt und zusätzlich ihre Umsätze gesteigert.
Forderungen für die Zukunft
Damit die Branche aus ihren Problemfeldern herausfindet, hat sie selbst viele Mittel in der Hand. Zukunft Fahrrad richtet aber auch Forderungen an Politik und Gesellschaft, die das Fahrradfahren insgesamt voranbringen dürften: Mit fairen Rahmenbedingungen für alle Verkehrsmittel würde automatisch die Fahrradbranche mehr unterstützt werden, als es derzeit der Fall ist. Das betreffe Bereiche wie Digitalisierung, Lieferkettensicherheit und nachhaltige Produktion. „Die Bundesregierung hat verschiedene Maßnahmen zur Förderung der E-Mobilität angekündigt. Dazu gehören Kaufanreize, eine Sonderabschreibung für E-Fahrzeuge, ein Förderprogramm für Haushalte geringer und mittlerer Einkommen aus dem Klimasozialfonds sowie die steuerrechtliche Förderung bei dienstlicher Mobilität. Es muss selbstverständlich sein, dass auch E-Bikes (Pedelecs) E-Mobilität sind und in diesen auch für die Fahrradbranche relevanten Bereichen berücksichtigt werden. Unter anderem gehört das Dienstradleasing im Einkommensteuergesetz mit eigener Regelung abgesichert“, heißt es von Zukunft Fahrrad. Auch die Infrastruktur ist ein Dauerbrenner in jeder Fahrraddiskussion. Mit 30 Euro pro Bundesbürger und Jahr könnte das Fahrrad zu einem zentralen Verkehrsmittel werden.
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