Austausch bringt europäische Fahrradbranche voran

Die Confederation of the European Bicycle Industry (Conebi), der Dachverband nationaler Fahrradverbände, brachte in Brüssel die Politik und die Fahrradbranche zusammen.

Der belgische Vizepremierminister und Minister für Mobilität, Georges Gilkinet, betonte, wie wichtig die europäische Radverkehrserklärung velobiz.de berichtete und eine starke europäische Fahrradindustrie seien. Diese Themen standen beim Dialog in Brüssel im Vordergrund: „Radfahren trägt zu einer besseren Gesundheit, einem besseren Planeten, einer besseren Mobilität und einer besseren Wirtschaft bei, denn ein in den Radverkehr investierter Euro bringt den investierenden Ländern zwei Euro zurück. Als Minister für Mobilität in Belgien, der drei Regionen und die föderale Regierung zusammengebracht hat, um den ersten belgischen Radverkehrsplan zu erarbeiten, glaube ich auch fest an die Rolle Europas bei der Förderung des Radverkehrs.“

In einer Podiumsdiskussion befasste sich das Panel mit den politischen Dimensionen des industriellen Wandels und öffentlich-privaten Partnerschaften. Als Beispiel für gelungene Kooperation wurde hier der Prozess zwischen der GD GROW (Europäische Kommission), Conebi und verschiedenen Unternehmensvertretern beim sogenannten Mobility Transition Pathway beleuchtet. Die Industrie hob thematisch die Nutzung von Daten, die Anpassung der Rechtsvorschriften an die Merkmale eines Produktes und Handelsschutzmaßnahmen hervor.

Deklaration noch vor Neuwahlen zu verabschieden

Bei einem zweiten Panel waren sich die Diskussionsteilnehmer- und Teilnehmerinnen einig, wie wichtig es sei, dass die EU-Mitgliedsstaaten, das Europäische Parlament und die Europäische Kommission sich noch vor den EU-Wahlen im kommenden Jahr darauf einigen, die Europäische Erklärung zum Radverkehr zu verabschieden.

Als Kernbotschaften stellt Conebi aus dieser Runde heraus, wie wichtig intermodale Mobilitätssysteme sind, die sich nicht nur auf einen Verkehrsträger konzentrieren. Weiterhin stand die eine Mehrwertsteuersenkung auf den Kauf von Fahrrädern und E-Bikes, wie sie einige Länder bereits umsetzen, sowie sichere Parkinfrastruktur zur Debatte.

Karima Delli, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzende des Verkehrsausschusses kommentierte: „Die gemeinsam mit Conebi organisierte Konferenz im Europäischen Parlament war ein klares Signal dafür, dass wir in Europa eine stärkere Politik zugunsten des Fahrrads und der Fahrradindustrie anstreben. Wir müssen die Chance ergreifen, die uns die Erklärung zum Radverkehr und die bevorstehende Strategie für den Übergang zum Radverkehr bieten. Die Zeit ist reif für ein starkes Engagement auf EU-Ebene für das Fahrrad als vollwertigen Verkehrsträger und für seine Industrie als eine der Schlüsselindustrien in Europa."

Professor Stefano Caserini rundete das Programm ab, indem er eine Studie der Universität Politecnico Mailand vorstellte, die Emissionseinsparungen durch eine verstärkte Produktion von Komponenten in Europa untersucht hatte.

Lobbyarbeit baut auf Austausch auf

Manuel Marsilio, Generaldirektor von Conebi zeigt sich mit der Veranstaltung sehr zufrieden, gerade weil verschiedene Handlungsfelder identifiziert und vorangebracht werden konnten.

„Der Abschluss des Jahres 2023 mit einer so hochrangigen und vielfältigen Reihe von Rednern und der Gedankenaustausch über die künftigen Herausforderungen war wichtig für die Arbeit, die wir in Brüssel leisten, um unseren Sektor zu vertreten. Wir arbeiten weiterhin aktiv an den EU-Dossiers zu Batterien, Ökodesign und Recht auf Reparatur, E-Bikes, Lastenfahrrädern und Maschinen und freuen uns natürlich auf einen konstruktiven Dialog mit allen EU-Institutionen über den Transition Pathway und die Europäische Erklärung zum Radverkehr, um nur einige zu nennen."