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Sandra Wolf
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ANKNÜPFUNGSPUNKTE FÜR DIE FAHRRDADBRANCHE

KONGRESS „DESIGN E-MOBILITY“ BESCHÄFTIGT SICH AUCH MIT E-BIKES

Nur wenige Vertreter der Fahrradbranche waren der Einladung der Stiftung Rat für Formgebung zum hochkarätig besetzten Kongress nach Frankfurt gefolgt. Dabei hatten die Referenten – u.a. vom Zukunftsinstitut, smart und BMW – mit Blick auf E-Bikes einiges zu bieten. Unter dem Titel „Crunchtime im Fahrradmarkt“ beschäftigte

Sandra WolfJacob Benoit

sich Sandra Wolf, Dozentin, Geschäftsführerin der gleichnamigen Marken- und Designagentur und in der Fahrradbranche keine Unbekannte, mit den neuen Herausforderungen und stieß damit auf viel Zustimmung.

Lösungen für Urban Mobility im Fokus

Die Referenten, zu denen neben Vertretern der Automobilindustrie auch Thomas Huber vom Zukunftsinstitut sowie Prof. Dr. Andreas Knie vom Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) gehörten, gaben einen fundierten Einblick in die aktuellen gesellschaftlichen und sozialen Entwicklungen und zeigten Lösungen für die damit verbundenen Mobilitätsprobleme auf. Dabei ließen sie keinen Zweifel daran, dass ein Wandel von der autozentrierten Individualmobilität hin zu intelligenten vernetzten Systemen, in denen einspurige Elektrofahrzeuge eine große Rolle spielen bevorsteht, bzw. bereits in vollem Gange ist.

Dem schlossen sich die Vertreter der Automobilindustrie von VW, smart, BMW und mia electric unerwartet einstimmig an und präsentierten ihre Lösungen, die vor allem auf urbanen Räume abzielen. Michael Schaller, Leiter Marketingkommunikation und Markenmanagement smart rollte mit dem hauseigenen E-Bike aufs Podium und zeigte, wie weit die Pläne des Unternehmens flexible integrierte Mobilität inklusive Pedelecs und Elektrorollern anzubieten vorangeschritten sind. Jacob Benoit, Leiter BMW i Design stellte klar, dass das BMW Faltpedelec integraler Bestandteil der elektrisch betriebenen BMW i-Serie ist, die sich kurz vor dem Serienstart befindet und zurzeit auf einer Roadshow weltweit präsentiert wird.

Crunchtime im Fahrradmarkt

Unter dem Eindruck, dass sich die Automobilindustrie, ihre Zulieferer und weitere weltweit aufgestellte Unternehmen für elektrische Einspurfahrzeuge interessieren, konnte man den Titel des Vortrags von Sandra Wolf nachvollziehen, in dem sie feststellte, dass sich die Fahrradbranche in einer entscheidenden Phase mit neuen Möglichkeiten und Risiken befindet. Ihre vier Kernthesen: Die Luft wird dünn – neue Player dominieren den Markt. Die Marke macht den Unterschied – nur die Starken überleben. Revolution statt Evolution – das klassische Fahrraddesign hat ausgedient. Die Kunden treiben den Markt – neue Ansprüche verändern altes Denken.

Dass neben der Qualität der Produkte auch das Design und das damit eng verbundene Markenversprechen kaufentscheidend und überlebenswichtig sind, hatte zuvor bereits Christian Jurke, Chefstratege der weltweit agierenden Agentur designaffairs betont und unter anderem anhand der früher einmal starken Mobilfunk-Marke Siemens erläutert. Was die Umbrüche für die Radbranche bedeuten könnten, erläuterte Sandra Wolf im Gespräch: „Die Fahrradindustrie hat die einmalige Chance zum Gestalter einer neuen Mobilität zu werden, aber sie muss auch interdisziplinär werden und Konzepte, nicht nur Produkte entwickeln.“ Betrachtet man die vorliegenden Konzepte von smart und BMW liegt der Eindruck tatsächlich nahe, dass E-Bikes künftig nicht mehr nur die technische Weiterentwicklung eines eigentlich perfekten Produkts, sondern eine neue Produktkategorie und Ausdruck eines neuen Denkens und Handelns sind. Genau darauf zielt auch das Fazit von Sandra Wolf: „E-Bikes haben das Potenzial, das Fahrrad erstmalig zum Statussymbol im Massenmarkt zu machen.“

Mehr zum Thema in der Studie „E-Mobility: Schöne neue Fahrradwelt und die Folgen für Marke und Design“, die es unter www.wolf-corporate.de zum Herunterladen gibt.

13. September 2012 von Reiner Kolberg
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