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Wegen Lieferschwierigkeiten

Rose Bikes geht in die Offensive

Die Fahrradsaison hat noch gar nicht so richtig begonnen – und trotzdem beherrscht das Thema Lieferschwierigkeiten schon die gesamte Branche. Wie Fahrradhersteller und Händler Rose Bikes mit dieser Herausforderung umgeht.

Die Nachfrage nach Fahrrädern und E-Bikes ist ungebrochen und hat sich im Zuge der Corona-Pandemie zu neuen Höhen aufgeschwungen. Gleichzeitig hat Corona wichtige Lieferketten nach Asien unterbrochen und den Lieferverkehr zum Stocken gebracht. Diese Auswirkungen sind bis heute noch deutlich spürbar und wirken sich direkt auf die Lieferfähigkeit der Fahrradindustrie an den Fachhandel aus. Der wiederum gerät schon jetzt in Erklärungsnot gegenüber seinen Kunden, insbesondere wenn es um die Verfügbarkeit bestimmter Ersatzteile geht.

Rose Bikes bringt jetzt die Problematik in einem ausführlichen und breit gestreuten Statement an die Öffentlichkeit. Nach einem Umsatzplus von 34 % im vergangenen Jahr, werde der Bikehersteller und Bikehändler von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie überrollt, heißt es soeben in einer Pressemitteilung. Vor allem das Mountainbike-Segment sei betroffen. Kunden müssten mit Verzögerungen von bis zu sechs Monaten rechnen.

„Wir sind von dieser Situation komplett überrascht“, erklärt Thorsten Heckrath-Rose, CEO von Rose Bikes. „Unsere bestellte Ware kommt nicht wie von den asiatischen Zulieferern zugesichert bei uns an. Fest zugesagte Teile haben wir bis heute nicht erhalten.” Die Folge sind Kunden, die sich auf außergewöhnliche Wartezeiten einstellen müssten. Ist Besserung in Sicht? “Die Lösung des Problems hat für uns oberste Priorität und wir sind davon überzeugt, dass wir sukzessive über die nächsten Wochen und Monate unsere Lieferfähigkeit bei den Mountainbikes wieder verbessern können”, erläutert Heckrath-Rose weiter. Allerdings sei die Lage aktuell schwer einschätzbar und es könnten keine verlässlichen Aussagen getroffen werden.

Kundenservice ist gefordert

In diesen Zeiten ist der Kundenservice besonders gefordert. Rose Bikes setzt auf eine transparente Kundenkommunikation. Ziel sei es, mit den betroffenen Kunden in den Dialog zu treten und Lösungswege aus dem Liefer-Dilemma zu bieten. „Rose Bikes steht für besten Service und beste Qualität und das wollen wir weiterhin bieten“, erläutert Tim Böker, Retail-Chef bei Rose Bikes.
„Noch wichtiger ist uns in Situationen wie dieser aber Transparenz und Geradlinigkeit. Jeder, dessen Bike-Lieferung von der Verzögerung betroffen ist, bekommt von uns eine persönliche Mail zum Status seiner Bestellung mit allen wichtigen Informationen und nächsten Schritten, um gemeinsam eine für den Kunden gangbare Lösung zu finden.“

Hoher Umsatzausfall

Unzufriedene Kunden sind das eine. Gleichzeitig macht sich fehlende Lieferfähigkeit direkt an den Umsatzzahlen bemerkbar. Rose Bikes rechnet mit einem Umsatzausfall im größeren einstelligen Millionenbereich. Die Blicke sind bereits auf die Saison 2022 gerichtet. Und hier spricht Rose Bikes bezüglich der Einkaufsstrategie, dass man „volles Risiko gehe“ und den größten Wareneinkauf seiner über 100-jährigen Unternehmensgeschichte tätige. Das Ziel: Maximale Lieferfähigkeit im Jahr 2022. Auch an den Investitionen in die Produktentwicklung, in Digitalisierung, in die Marke und in den Ausbau der Flächen wie z.B. die Store-Eröffnung in Köln im Frühsommer [velobiz.de berichtete]( will das Unternehmen festhalten. Der Sicherung der Lieferfähigkeit will der Fahrradhersteller in Zukunft höchste Priorität einräumen. So soll in Kürze auf Management-Ebene die neue Position “Head of Supply Chain” geschaffen, die Einkaufskompetenz für den asiatischen Raum und mehr Präsenz bei den Lieferanten sichert.

Fahrradbranche in der Pflicht

Darüber hinaus sieht Rose-CEO Marcus Diekmann die ganze Fahrradbranche in der Pflicht, eigene Kompetenzen in Europa aufzubauen und die Abhängigkeit aus Asien zu reduzieren. “Trotz guter Erfahrungen in der Vergangenheit in vielen Segmenten in Asien, müssen auch in Europa Produktionsstätten und -kapazitäten aufgebaut werden”, ist Marcus Diekmann überzeugt. „Das ist eine Aufgabe, die die ganze Branche nur gemeinsam auf den Weg bringen kann.“

15. Februar 2021 von Jürgen Wetzstein

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