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Grafik: Velosuisse - Gesamtstatistik für den Schweizer Fahrradmarkt.
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Zahlen für das Jahr 2024

Schweizer Fahrradmarkt befindet sich im Sinkflug

Nach den starken Corona-Jahren kämpft der Schweizer Fahrradmarkt mit rückläufigen Verkaufszahlen. Jedoch waren nicht alle Segmente gleichermaßen von Rückgängen betroffen. Warum man etwas neidisch auf Deutschland blickt.

Gemäß der jährlichen Erhebung des Schweizer Lieferantenverbandes Velosuisse wurden 2024 in der Schweiz insgesamt 341.142 Einheiten an den Fahrradhandel geliefert. Das sind nochmals 13,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor, als die Abnahme bereits rund 20 Prozent betragen hatte. Im Jahr 2020 waren noch 501.828 Stück ausgeliefert worden. Mit 189.370 Stück nahm die Lieferung von Fahrrädern ohne Hilfsantrieb gegenüber dem Vorjahr um rund 15 Prozent ab. Dennoch sind diese noch immer für einen Marktanteil von 55,5 Prozent gut. Etwas weniger stark war der Rückgang mit 12 Prozent bei den E-Bikes. Die 151.772 Einheiten entsprechen 44,5 Prozent des Gesamtmarktes. Insgesamt wächst der Bestand konventioneller Fahrräder in der Schweiz damit auf rund 5,2 Millionen und der von E-Bikes auf 1,4 Millionen.

Zuwachs bei Gravel und E-Lastenräder

Bei den konventionellen Rädern büßten sportliche Modelle ebenso wie Freizeit- und Stadträder mit kompletter Ausrüstung für den Alltag rund 15 Prozent gleich viel ein. Weniger einheitlich ist das Bild bei den E-Bikes. Wo 2023 noch Speed-Pedelecs mit einem dynamischen Wachstum aufwarten konnten, gaben die Lieferungen im vergangenen Jahr um satte 21 Prozent nach. Bei sportlichen E-Bikes betrug der Rückgang 10 Prozent und bei Alltagsmodellen 13 Prozent. Dafür habe sich die Nachfrage nach E-Gravelbikes laut Velosuisse fast vervierfacht - aber da geht es nur um rund 1000 Stück. Auch E-Rennräder mit einem Plus von 27 Prozent und E-Cargobikes mit einem Plus von 23,7 Prozent rollten gegen den Negativtrend. Zudem konnten die Einnahmen aus der Werkstatt leicht gesteigert werden.

Verweis auf Deutschland

Als Präsident von 2Rad Schweiz und Besitzer eines Fahrradfachgeschäfts in Zofingen stellt Robert Weishaupt für das vergangene Jahr einen großen Druck auf die Margen fest: „Wenn Großverteiler Geschäftsbereiche abstoßen und ganze Fahrradladenketten ausverkaufen oder sogar liquidieren, bekommt die gesamte Branche den Preiszerfall zu spüren.“ Dennoch blickt Weishaupt positiv in die Zukunft: „In vielen Kantonen gehen mehr Menschen mit dem Velo zur Arbeit. Dieser Trend wird künftig noch zunehmen. Das spüren wir im Geschäft schon jetzt.“

Damit das Velo sein volles Potenzial entfalten kann, mahnt Velosuisse einen raschen Ausbau der Veloinfrastruktur an und verweist auf Deutschland, wo Leasingmodelle unter Einbezug der Arbeitgeber ein Erfolgsmodell seien, um die Umsätze stabil zu halten. Der deutsche Zweirad-Industrie-Verband hatte vergangenen Mittwoch die Marktzahlen für den deutschen Fahrradmarkt präsentiert. Der Rückgang in Deutschland fiel dabei mit 2,53 % im Vergleich zum Jahr 2023 deutlich moderater aus als in der Schweiz, velobiz.de berichtete .

17. März 2025 von Laurens van Rooijen

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